NRW Schulleiter in NRW: Ab jetzt mehr Geld und mehr Förderung

Düsseldorf. Weil in NRW nach wie vor massenhaft Schulleitungsstellen nicht besetzt sind, soll jetzt ein Maßnahmenpaket der Landesregierung die Lücken vor allem an Grund- und Hauptschulen schließen.

Yvonne Gebauer, nordrhein-westfälische Schulministerin (FDP). Archivbild.

Foto: Marcel Kusch

Es gibt von nun an mehr Geld und mehr Förderung - und erstmalig die Möglichkeit, sich eine Schulleitungsstelle in Teilzeit zu teilen.

„In der heutigen Zeit muss es auch gerade für Frauen möglich sein, dass sie Führungsaufgaben in Teilzeit übernehmen“, sagte Gebauer am Donnerstag in Düsseldorf - und ging damit auf eine langjährige Forderung der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ein. Hintergrund: 91 Prozent der NRW-Grundschullehrer sind weiblich.

Gleichwohl wird daraus kein Gesetz, das bislang einen einzigen Schulleiter pro Schule verlangt, sondern erst einmal ein Schulversuch, der ab kommendem Schuljahr 2018/19 startet: An fünf Grundschulen im Regierungsbezirk Arnsberg wird dann über einen Zeitraum von fünf Jahren getestet.

Die Schulleitung in Teilzeit könnte laut Gebauer bei größerem Interesse aber auch „schnell ausgebaut“ werden und sei auch für andere Schulformen denkbar - zumal das attraktiv gesponsert wird: Schulen bekommen 20 Prozentpunkte Stellenzuschlag auf den Chefposten. In Teilzeit ist also eine Besoldung mit 60:60 Prozent, oder aber mit einer flexiblen Aufteilung wie 80:40 Prozent möglich. Die Grünen mahnten am Donnerstag, jetzt „zielgerichtetes Handeln“ an - und „keine zaghaften Suchbewegungen“.

Sigrid Beer, schulpolitische Sprecherin der Grünen, sagte: „Viel wichtiger wäre, die Leitungspositionen in unseren Schulen sofort vom Verwaltungsaufwand zu befreien, gerade auch die Grundschulen. Dazu braucht es Personal und kein Job-Sharing.“

In NRW ist jede siebte der 5105 öffentlichen Schulen ohne regulären Leiter. Über alle Schulformen sind 707 Chefsessel und 939 Vize-Posten vakant. Bei den allgemeinbildenden Schulformen haben Grund-, Haupt- und Realschulen besonders hohen Bedarf. Beispiel: An den 2732 öffentlichen Grundschulen fehlen 350 Schulleiter und 540 Stellvertretungen. Besonders im Ruhrgebiet sei die Vakanz in NRW enorm.

Es gibt ohnehin schon mehr Geld: Die Besoldung der stellvertretenden Schulleitungen wurde zum 1. Januar 2018 auf die Besoldungsgruppe A13 mit Amtszulage angehoben: 700 Euro brutto mehr pro Lehrkraft ist damit drin. Bereits zum 1. Januar 2017 war die Besoldung von Grund- und Hauptschulleitungen auf A14 erhöht worden — das entspricht einer Steigerung um rund 1000 Euro brutto pro Stelle.

Außerdem wird die Leitungszeit um zwei auf elf Stunden erhöht. In einem Mentoring-Programm sollen ab Februar 2019 potenzielle Schulleitungs-Kandidaten identifiziert und gefördert werden. Außerdem wird die Zahl der Schulverwaltungsassistenzen um 45 Stellen erhöht. Bislang gibt es 211 Schulverwaltungsassistenzstellen, die mit 305 Personen besetzt sind - teilweise in Teilzeit.