Erklärung Verbände: Schulen in NRW nicht vorschnell öffnen und keine Abiprüfungen

Düsseldorf · Zahlreiche Verbände haben vor einer vorschnellen Öffnung der Schulen in NRW gewarnt und eine Absage der Abitur-Prüfungen gefordert.

90 000 angehende Abiturienten in NRW erfahren am Freitag, ob wegen der Corona-Pandemie ihre Abitur-Termine verschoben werden oder ob die Prüfungen wie geplant direkt nach den Osterferien - also ab dem 20. April - losgehen. Verbände fordern hingegen dieses Schuljahr keine Abiturprüfungen mehr stattfinden zu lassen.

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In einer gemeinsamen Erklärung verlangten Eltern- und Lehrerverbände sowie Gewerkschaften, die Schulen müssten mit einem Vorlauf von „mindestens sieben Tagen“ erfahren, wie und wann der Betrieb wiederbeginnen solle. Für das Schuljahr 2019/20 sollten keine Prüfungen mehr stattfinden. Das gelte ausdrücklich auch für das Abitur, sagte ein Sprecher der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft auf Anfrage.

Bevor Hygiene- und Infektionsschutz für alle Beteiligten nicht hergestellt sei, dürften Schulen nicht öffnen, appellierten die Unterzeichner der „Covid-Erklärung“. Nötig seien mindestens ausreichend Waschbecken, Seife und Einmalhandtücher sowie Desinfektionsmittel und Toiletten mit entsprechender hygienischer Ausstattung. Sollten Schutzmasken für Beschäftigte und Schüler für ratsam gehalten werden, brauche es dafür eindeutige Regeln. Schulen müssten grundsätzlich auf abgestimmte Hygienekonzepte bauen können. Wichtig seien nun „Klarstellung und Perspektiven von der Politik“.

Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) hatte vor Ostern zunächst den ursprünglich geplanten 20. April als Datum für die angestrebten Schulöffnungen genannt. Ziel sei es, die Schulen wieder für alle zu öffnen, betonten die Verbände. Aber das werde nur schrittweise möglich sein.

An allgemeinbildenden wie berufsbildenden Schulen sollten keine Abschlussprüfungen stattfinden, da die Schüler sich „nur sehr unterschiedlich“ darauf hätten vorbereiten konnten. Und: „Der Aufwand für dezentrale Prüfungen ist weder leistbar noch verhältnismäßig.“ Auch eine weitere Verschiebung - die Abitur-Prüfungen sollen nach bisheriger Planung am 12. Mai beginnen - sei keine Option. „Die bundesweite Anerkennung des jeweiligen Abschlusses ohne Prüfungen ist zwingend notwendig.“

(dpa)