VRR bittet seine Kunden zur Kasse
Nahverkehr: Zuschlag für Städte mit gutem Angebot.
Essen. Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) will Kasse machen. Zur ohnehin bereits vorgesehenen Preiserhöhung im August 2008 ist eine neue Tarifstruktur geplant mit drastisch teureren Fahrkarten - in einigen Fällen mehr als 20 Prozent, so Experten. Ein Zuschlag von mindestens fünf Prozent wird für sämtliche Ticketarten und Preisstufen fällig. Morgen sollen die VRR-Gremien die Tarifstrukturreform verabschieden. Es wird dann vier Preisstufen geben (bisher drei).
In 17 Städten werden zunächst die Zeitkarten der Preisstufe A (dann A2) pauschal um bis zu 2,5Prozent teurer als in kleineren Gemeinden (künftig A1). Dazu gehören Wuppertal, Remscheid, Solingen, Düsseldorf, Neuss, Kaarst, Krefeld und Mönchengladbach. Mit diesem Schritt wolle der VRR mehr Gerechtigkeit schaffen, heißt es. Derzeit zahlten die Kunden für das Fahrplanangebot in Großstädten den gleichen Preis wie in kleinen Kommunen.
Der Zwei-Waben-Tarif in der Preisstufe A bleibt, wobei für Fahrten, die zumindest ein Tarifgebiet der neuen Stufe A2 berühren, der höhere Fahrpreis zu zahlen ist. Modifiziert werden die Wabenzuschnitte von Düsseldorf nach Erkrath und Meerbusch sowie von Wuppertal nach Sprockhövel. Die Preisstufe B gilt weiter für Fahrten in benachbarte Städte/Tarifgebiete. In der neuen Preisstufe C sind Fahrten in die Nachbarregion (Umkreis rund 30 Kilometer) möglich, die neue Preisstufe D gilt für verbundweite Fahrten.
Im Schnitt um fünf Prozent teurer werden Schoko- und Semesterticket. Stärker draufzahlen müssen die Senioren mit ihrem Bärenticket und die Inhaber der Ticket 2000-Karte.