Lebensmittel-Preise befinden sich im freien Fall

Discounter liefern sich einen erbarmungslosen Konkurrenzkampf, von dem die Kunden profitieren.

Düsseldorf. Butter ist derzeit so billig wie seit den Nachkriegsjahren nicht mehr, bei Kaffee und Sekt stürzten die Preise in den vergangenen Wochen um ein Drittel ab. Jetzt läuten die Discounter die nächste Runde ein: Allein Penny senkte am Montag zum achten Mal innerhalb dieses Jahres die Preise, während Aldi den Preis für Milch um sieben auf 48 Cent je Liter reduzierte. Auch Magerquark und Schlagsahne werden nun deutlich billiger verkauft. Marktbeobachter sprechen allgemein von der fünften Preissenkungwelle bei Aldi, Norma, Lidl, Plus, Netto und Penny.

Sie wird nicht die letzte sein: "Das Ende der Fahnenstange ist noch nicht erreicht", sagt Penny-Chef Armin Rehberg. Man könne wegen gesunkener Rohstoffpreise derzeit preiswerter einkaufen und die Kunden davon profitieren lassen. "Die Preiskämpfe werden noch ein halbes Jahr anhalten", sagt auch Christoph Schwarzl, Handelsexperte bei der Managementberatung Accenture.

Aber nicht nur in den Supermärkten werden die Produkte billiger: Kräftige Nachlässe sind angesichts einer umfassenden Marktsättigung auch bei Computern und Unterhaltungselektronik zu verzeichnen. So kosten Notebooks und Flachbildschirme derzeit 25 Prozent weniger als noch vor einem Jahr.

Branchenkenner erwarten darüber hinaus, dass der Sommerschlussverkauf bei Bekleidung und Schuhen wegen einer krisenbedingten Überproduktion bereits im Mai beginnt.

Als Folge des Preiskampfes gingen die Umsätze des Einzelhandels von Januar bis März 2009 preisbereinigt um 3,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurück, so das Statistische Bundesamt.