Medien-Karriere am Scheideweg
Auch Stephanie zu Guttenberg muss um ihr Image kämpfen.
Berlin. „Die Arbeit geht weiter“, sagt die Sprecherin des Vereins Innocence in Danger, der sich gegen den sexuellen Missbrauch von Kindern engagiert. Auch nach dem Rücktritt ihres Mannes werde sich Stephanie zu Guttenberg, seit 2009 Präsidentin der deutschen Sektion des Vereins, weiter um ihre Aufgaben kümmern.
Mit dem Privatsender RTL 2 arbeitet der Verein an einer „Präventionsinitiative“ — dass zu Guttenberg dabei in der Öffentlichkeit in Erscheinung treten wird, ist indes wenig wahrscheinlich.
Die gebürtige Münchnerin, Ururenkelin des Reichskanzlers von Bismarck, hatte zum Spurt auf der Überholspur angesetzt, bevor ihr Mann wegen seines Doktortitels ins Gerede kam. Bei seinen öffentlichen Terminen gehörte sie häufig an seine Seite, selbst nach Afghanistan reiste sie mit.
Doch ist nun Schluss mit der Dauerparty auf dem Polit- und Party-Parkett? Stephanie hat ihren Reiz und eine Frische, die formatfüllend ist, wie Medienkenner es formulieren. Nicht zuletzt wegen dieser Fähigkeiten, die nicht in Zusammenhang mit den Ämtern ihres Mannes stehen, hat sie für Gesprächsstoff gesorgt.
„Die fabelhaften zu Guttenbergs werden ihre Medien- und Selbstdarstellungsstrategie komplett überdenken müssen“, sagt der Berliner Medienexperte Robin Meyer-Lucht. „Die Marke zu Guttenberg steht unter Generalverdacht des Blendertums. Auch Stephanie wird kämpfen und sich einen seriöseren Auftritt verschaffen müssen.“