Mehr als eine Provokation

Ausgerechnet an jener Stelle, an der Martin Luther King einst seinen Traum von einer vereinten Nation beschrieb, einer Nation, in der alle Weißen, Schwarzen, ethnischen, religiösen und politischen Gruppen friedlich koexistieren können, haben die Ultrakonservativen versucht, das Gegenteil zu erreichen.

Zwar hatte der Anführer der Massendemo, Moderator Glenn Beck, behauptet, es sollte keine politische Veranstaltung werden. Doch dem Vordenker des rechtsgerichteten Flügels der US-Republikaner ging es um nichts anderes: Wenige Monate vor den Kongresswahlen wollte er seine Anhänger gegen den politisch angeschlagenen Präsidenten Obama und die sozialliberale Agenda der Demokraten aufhetzen. Und es ging ihm darum, für seinen Stargast Sarah Palin die Werbetrommel zu rühren. Sie ist die neue Fahnenträgerin der Republikaner.

Allerdings hat Beck, der seit Obamas Amtsantritt versucht, den Präsidenten zu diskreditieren, mit der gezielten Wahl dieses historischen Tags und Schauplatzes vor allem der eigenen Glaubwürdigkeit geschadet.

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