Musharraf zurück in Pakistan

Ex-Militärmachthaber will bei der Parlamentswahl antreten.

Islamabad. Vor der Parlamentswahl in Pakistan ist der frühere Militärmachthaber Pervez Musharraf aus dem mehr als vierjährigen selbst gewählten Exil zurückgekehrt. Der Ex-Präsident landete am Sonntag in Karachi.

„Ich kehre heute nach Pakistan zurück, um dabei zu helfen, unseren Platz in der Geschichte als wohlhabender, moderater und fortschrittlicher islamischer Staat zurückzuerobern“, hieß es auf Musharrafs Facebook-Seite. Die pakistanischen Taliban drohten unterdessen, ihre Selbstmordattentäter würden Musharraf „zur Hölle schicken“.

Der Ex-Präsident will bei der Parlamentswahl am 11. Mai antreten. Nach Angaben der Polizei hatten sich 1000 Unterstützer am Flughafen in Karachi eingefunden, um ihn zu begrüßen. Mu-sharraf sagte in einer kurzen Ansprache, für die Rückkehr riskiere er sein Leben. Er fürchte aber niemanden außer Gott.

Nach tagelangem Ringen zwischen Regierung und Opposition der südasiatischen Atommacht ernannte die Wahlkommission am Sonntag einen Übergangs-Premierminister.

Vier der fünf Mitglieder stimmten für den früheren Richter Mir Hazar Khan Khoso. Er war von der Volkspartei PPP nominiert worden, die die Regierung bis zum Ende der Legislaturperiode vor einer Woche geführt hatte. Er soll nun freie und faire Wahlen vorbereiten.

Am Freitag hatte ein Gericht in Karachi einen Haftbefehl gegen Musharraf gegen Kaution ausgesetzt. Damit droht ihm keine unmittelbare Festnahme mehr. Gegen Musharraf wird unter anderem im Zusammenhang mit der Ermordung von Ex-Premierministerin Benazir Bhutto 2007 ermittelt. Bhuttos Volkspartei PPP wirft dem Ex-Diktator vor, sie trotz ihrer Gefährdung nicht ausreichend vor Anschlägen geschützt zu haben. dpa