Mutiges Bekenntnis

Andreas Schockenhoffs Alkoholbeichte mag seine Laufbahn als Berufspolitiker beschädigen, zeugt aber von Verantwortungsbewusstsein und Mut.

Sein Bekenntnis ist wichtig, weil es der Wahrheit auf die Sprünge hilft: Ja, Alkoholmissbrauch ist kein spontaner Ausdruck von Sinnesfreude, sondern eine ernsthafte Krankheit. Ja, das Gift entfaltet seine zersetzende Kraft nicht allein am Rande der Gesellschaft, sondern wütet auch in deren Mitte und Eliten.

Nikotin wurde in den vergangenen Jahren erfolgreich zurückgedrängt; beim Alkohol ist dies noch nicht gelungen. Wir brauchen deshalb mehr Menschen wie Schockenhoff, die die Zerstörungskraft dieser flüssigen Droge bezeugen. Erst wenn die Krankheit kein Tabu mehr ist, können wir sie effektiv bekämpfen.

christoph.lumme@wz-plus.de