Nach den Eta-Bomben: Wie sicher ist Mallorca?
Mitten in der Hochsaison erschüttern Terror-Anschläge die beliebte Mittelmeer-Insel.
Düsseldorf. Einen Tag nach der Serie von Eta-Bombenanschlägen auf Mallorca fehlt von den Terroristen noch jede Spur. Wie aus Ermittlerkreisen verlautete, hatte die Eta am Sonntag auf Mallorca offensichtlich nicht drei, sondern vier Bomben gezündet. Die Detonation in einem Lokal in der Hauptstadt Palma war zunächst als Gasexplosion und Unglücksfall eingestuft worden.
Die Behörden gehen davon aus, dass sich noch zwei Terroristen der baskischen Untergrundorganisation Eta auf der Insel aufhalten. Es ist aber auch möglich, dass die Sprengsätze bereits vor Tagen gelegt wurden und die Täter die Insel verlassen haben. Aufschlüsse darüber erhoffen sich die Fahnder aus der Analyse der Bombenzünder.
Bewaffnete Polizisten und Guardia-Civil-Beamte überwachen derzeit wichtige Straßen, Plätze und Orte auf der Insel. Am Flughafen muss wegen der strengen Sicherheitsvorkehrungen mit längeren Wartezeiten gerechnet werden.
Nach Einschätzung von Terrorismus-Experten wie Rolf Tophoven sind die Gefahren nicht besonders ausgeprägt: "Die Eta hat vor den Anschlägen jeweils gewarnt. Sie ist nicht daran interessiert, Touristen zu verletzen", sagte er Bild-online. Auch Klaus Laepple, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW), beruhigt: "Die Eta richtet ihre Anschläge gegen den spanischen Staat. Die Untergrundorganisation will natürlich auch die Tourismusbranche treffen, aber keine Touristen."
Laut Sibylle Zeuch, Sprecherin des Deutschen Reiseverbandes (DRV), ist derzeit allenfalls mit "Schwankungen" bei der Nachfrage zu rechnen: Es gebe keine Anzeichen dafür, dass die Eta-Anschläge die Deutschen stark verunsichern könnten.
Grundsätzlich ja, aber nur nach den üblichen Storno-Bedingungen und damit gegen Gebühren, die bis zu 80 Prozent des Reisepreises betragen können. So lange es keine offizielle Reisewarnung des Auswärtigen Amtes gibt, erlauben die meisten Veranstalter vor allem bei Flügen kein kostenloses Umbuchen oder Stornieren. Die Verbraucherzentrale rät: Fragen Sie den Veranstalter nach einer Umbuchung auf ein anderes Reiseziel. Das ist meist viel billiger als stornieren.