Jugendkriminalität in NRW geht deutlich zurück

Die Zahl der Verurteilten sinkt um 13,2 Prozent. Auch bei Drogendelikten gibt es einen positiven Trend.

Düsseldorf. Die Zahl der jugendlichen Verurteilten ist in NRW deutlich rückläufig. Im vergangenen Jahr wurden vor den Gerichte 13,2 Prozent weniger verurteilt als noch im Jahr 2007. Die Zahl sank von 15 500 auf 13 400. "Das ist eine sehr erfreuliche Entwicklung und Ergebnis unserer Präventionsbemühungen", sagte am Freitag NRW-Justizministerin Roswitha Müller-Piepenkötter (CDU).

Sowohl bei der Drogenkriminalität als auch bei den Gewalttaten sind die Zahlen für die jungen Täter im vergangenen Jahr rückläufig. Das ist für die Kriminologen in der Landesverwaltung ein immens wichtiger Trend. Denn eine immer weiter wachsende Rate wäre ein sicheres Indiz für eine sich verfestigende kriminell veranlagte Gesellschaftsschicht.

Die Entwicklung bei den Jugendlichen ist ein Sondertrend. Denn die Zahl der Verurteilten nahm um ein Prozent bei den Erwachsenen zu. Insgesamt wurden 2008 an den NRW-Gerichten 183 000 Täter verurteilt.

Den größten Anstieg gab es bei den Drogendelikten. Einfache Erklärung: Die Landesregierung geht härter gegen sogenannte weiche Drogen wie Haschisch und Marihuana vor. Vor zwei Jahren senkte Ministerin Müller-Piepenkötter die Eigenbedarfsgrenze von zehn auf sechs Gramm. Bei harten Drogen wie Heroin wurde zuvor noch bis zu einer Menge von 0,5Gramm ein Auge zugedrückt, doch jetzt gilt dort: null Toleranz. Bei den weichen Drogen bekommen Jugendliche bei kleinen Mengen nur dann eine Verfahrenseinstellung, wenn sie an einer Drogenberatung teilnehmen oder Sozialstunden ableisten.

"Das zeigt deutliche Wirkung", so Müller-Piepenkötter. Denn auch hier geht die Zahl der jugendlichen Verurteilten um 3,6 Prozent zurück, während sie bei Erwachsenen um 28 Prozent stieg.