Neue Lotterie Eurojackpot legt Holper-Start hin

Die Umsätze blieben hinter den Erwartungen zurück. Ein Grund ist das Werbeverbot des Glücksspielstaatsvertrags.

Münster. Jede Woche ein Jackpot von mindestens zehn Millionen Euro und doppelt so hohe Gewinnchancen wie beim Lotto „6 aus 49“ — das neue Glücksspiel Eurojackpot soll das staatliche Lotterieangebot attraktiver machen.

Doch die erste Ausspielung am Freitag führte zu einem Holper-Start: Statt des erwarteten Umsatzes von 22 Millionen Euro kamen in den sieben teilnehmenden Ländern (neben Deutschland Dänemark, Finnland, Estland, Italien, Niederlande und Slowenien) lediglich 13,1 Millionen Euro zusammen, bestätigte am Montag ein Lotto-Sprecher.

Für die Lotto-Gesellschaften bedeuten die niedrigen Umsatzzahlen, dass sie rund acht Millionen Euro nachlegen müssen, um den garantierten Millionen-Jackpot auszahlen zu können. Das ist wohl auch der Grund, warum der bei der ersten Ausspielung nicht geknackte Jackpot nur um eine Million Euro steigt.

Denn eigentlich hätte er um rund 3,5 Millionen Euro steigen müssen, weil 27 Prozent des Spieleinsatzes auf die beiden höchsten (unbesetzten) Gewinnränge entfallen sollen.

Gleichzeitig sanken die Umsätze beim Lotto um rund vier Millionen Euro sowie um mehr als zwei Millionen bei Super 6 und Spiel 77 sowie der Glücksspirale.

„Da gab es einen ganz erheblichen Kannibalisierungseffekt“, sagte Norman Faber, Präsident des Lottoverbandes. Für ihn sind die schlechten Umsätze kein Wunder: „Der Glücksspielstaatsvertrag verbietet wegen der angeblichen Suchtgefahr die Werbung. Aber ohne Werbung funktioniert Lotto nicht.“

Der Glücksspielstaatsvertrag und das Werbeverbot sind auch Thema bei der Ministerpräsidenten-Konferenz am Donnerstag in Berlin.