Fulda. Die deutschen Zeitungsverleger erwarten von der künftigen Bundesregierung eine Stärkung der freien Presse. Die Verlage verlangten auch in schwierigen Zeiten keine Staatshilfen, sagte der Präsident des Bundesverbandes der Zeitungsverleger (BDZV), Helmut Heinen, beim Zeitungskongress in Fulda.
"Was unsere Häuser brauchen, sind gute Rahmenbedingungen", so Heinen. Dazu gehöre ein umfassendes Schutzrecht zur Korrektur von Fehlentwicklungen im Internet. Dem "Content-Klau" von den Websites der Zeitungen müsse Einhalt geboten werden.
Deutlich sprach sich Heinen für eine Lockerung der Pressefusionskontrolle aus. Angesichts des tiefgreifenden Strukturwandels bei den Medien und dessen Auswirkungen im Markt müsse es Zeitungshäusern künftig erlaubt sein, in größeren Einheiten zu agieren. Die kartellrechtlichen Bestimmungen für Kooperationen und Fusionen müssten angepasst, eine Erleichterung für Zusammenschlüsse benachbarter Zeitungsverlage geprüft werden.
Die Zukunftsperspektiven der Zeitung sieht Heinen optimistisch: Die Reichweiten der gedruckten Zeitung seien stabil. Mehr als 70 Prozent der über 14-Jährigen läsen täglich Zeitung. Hinzu kämen die Internetnutzer, von denen fast 40 Prozent regelmäßig auf die Websites der Zeitungen zugreifen.