NRW: Zahl der Einbrüche steigt weiter

Gut 30 500 Taten allein in den ersten sechs Monaten des Jahres. Polizei nimmt 375 Intensivtäter ins Visier.

Düsseldorf. Die Zahl der Wohnungseinbrüche steigt in Nordrhein-Westfalen weiter deutlich an. Im ersten Halbjahr dieses Jahres zählten die Polizeibehörden mehr als 30 500 Taten im Vergleich zu 29 300 im Vorjahreszeitraum, wie ein Sprecher des Landesinnenministeriums gestern mitteilte — ein Plus von rund vier Prozent.

Damit setzt sich der negative Trend fort: Im vergangenen Jahr hatte es landesweit mehr als 54 000 Einbrüche gegeben, 7,5 Prozent mehr als 2011. Damals wurde etwa jeder siebte Einbruch aufgeklärt. Nach Angaben von Landesinnenminister Ralf Jäger (SPD) stagniert die Quote auf niedrigem Niveau. Allein 2012 entstand ein Schaden von 160 Millionen Euro. Zum Vergleich: 2008 waren es noch 110 Millionen Euro.

Ein großer Teil der Taten geht laut Jäger auf das Konto von organisierten Banden, deren Mitglieder oft aus Südosteuropa stammen — insbesondere aus Rumänien und Bulgarien. „Wir haben es mit einem neuen Typ Einbrecher in NRW zu tun.“ Die Täter seien schwer zu fassen, da sie mobil und schnell seien.

Die Polizeibehörden im Land setzen daher in Zusammenarbeit mit dem Landeskriminalamt (LKA) auf ein neues, bundesweit einzigartiges Konzept. Die Ermittlungen gegen die Banden werden in 16 Schwerpunktbehörden gebündelt — darunter Düsseldorf, Krefeld, Mönchengladbach und Wuppertal. Ihnen werden 20 Spezialisten zur Verfügung gestellt. Zudem nehmen die Beamten Intensivtäter ins Visier.

“ Hier und Heute S. 3