Obama rudert im Tor-Streit offenbar zurück
Presseberichten zufolge wird Barack Obama nicht vor dem Brandenburger Tor reden. Der Wunsch des US-Politikers hatte in Berlin für Diskussionen gesorgt.
Berlin. Im Streit um eine Rede von US- Präsidentschaftsbewerber Barack Obama vor demsymbolträchtigen Brandenburger Tor in Berlin gibt es offenbar einen Kompromiss.
Laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung haben Berater des US-Demokraten der Bundesregierung zugesichert, dass Obama bei seinem Besuch am 24.Juli definitiv nicht dort auftreten werde. Das Bundespresseamt bestätigte die Meldung zunächst nicht.
Der Berliner Senatssprecher Richard Meng sagte dagegen, mitden Vertretern von Obama werde über alle Alternativen für einen Redeort inBerlin-Mitte gesprochen.
Die Mitarbeiter von Obama hätten keinen Antrag füreinen Auftritt am Brandenburger Tor gestellt. Insofern könne es auch keineAbsage geben.
"Das Brandenburger Tor steht aber nach wie vor zur Verfügung",sagte Meng. In der ersten Hälfte dieser Woche solle die Entscheidung über denOrt der Obama- Rede getroffen werden.
Angela Merkel betonte nach denDifferenzen der vergangenen Tage einen Schulterschluss mit AußenministerFrank-Walter Steinmeier (SPD): "Es ist für mich und Außenminister Steinmeierwertvoll, dass der voraussichtliche Präsidentschaftskandidat der Demokraten inBerlin seine transatlantischen Positionen darlegt." Im Gegensatz zu Merkel hatteSteinmeiers Sprecher zuvor betont, sein Chef habe keine Bedenken gegen eine RedeObamas am Brandenburger Tor.
Ein Kompromiss in dem Streit hatte sichschon am Freitag abgezeichnet. Regierungssprecher Ulrich Wilhelm hatte gesagt,dass die Bundesregierung und Obamas Stab an einer "einvernehmlichen und gutenLösung" arbeiteten, "die von allen getragen werden kann". Der Berliner "Tagesspiegel amSonntag" berichtete unter Berufung auf nicht genannte Quellen in ObamasWahlkampfzentrale in Chicago, an diesem Montag kämen seine ersten Mitarbeiternach Berlin, um einen geeigneten Redeort zu suchen.