USA unter Trump UN-Flüchtlingshilfswerk: 20 000 Flüchtlinge von US-Verbot betroffen

Genf (dpa) - Der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi, ist wegen der neuen US-Flüchtlingspolitik alarmiert. Bis zu 20 000 Menschen könnten dadurch in den nächsten 120 Tagen in eine prekäre Lage kommen, teilte Grandi am Montagabend in Genf mit.

Syrische Flüchtlinge warten darauf, sich beim UNHCR-Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen in Beirut (Libanon) zu registrieren. US-Präsident Trump hatte als ein Kernstück seines Anti-Terror-Kampfes einen 90-tägigen Einreisestopp für Menschen aus den mehrheitlich muslimischen Ländern Syrien, dem Iran, dem Irak, dem Sudan, Somalia, Libyen und dem Jemen verfügt.

Foto: Hassan Ammar

Für 120 Tage oder vier Monate gilt der Einreisestopp für Flüchtlinge, den US-Präsident Donald Trump vergangenen Freitag verhängt hat.

Die USA haben bislang so viele Flüchtlinge aufgenommen wie kaum ein anderes Land. Im Durchschnitt der vergangenen 15 Jahre hätten im Monat etwa 5000 Flüchtlinge ein neues Leben in den USA begonnen.

„Die Flüchtlinge sind verängstigt, durcheinander und untröstlich nach einem schon sehr lange währenden Prozess“, teilte Grandis Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen UNHCR mit. „Die Flüchtlinge teilen die Sorgen der USA über Sicherheit. Sie sind selbst vor Krieg, Verfolgung, Unterdrückung und Terrorismus geflohen.“

Das UNHCR empfehle immer die Menschen, die es am nötigsten hätten, für Aufnahme in neuen Ländern, etwa Menschen, die dringend ärztliche Hilfe brauchen, Folter-Überlebende oder Frauen und Mädchen, die in Gefahr seien.

„Jahrzehnte lang waren die USA weltweit führend im Flüchtlingsschutz, eine Tradition, die in der Toleranz und Großzügigkeit der Amerikaner verankert ist“, teilte das UNHCR mit. „Das UNHCR hofft, dass die USA diese starke Führungsrolle fortsetzen.“