„Zündschnur kurz“ Kutschaty legt im Masken-Streit mit Laschet nach

Düsseldorf · Der Streit zwischen NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) und der SPD-Opposition um einen Millionen-Auftrag der Landesregierung an die Modefirma van Laack geht in eine neue Runde.

SPD-Landtagsfraktionschef Thomas Kutschaty sprach dem Regierungschef am Donnerstag Souveränität ab.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Nach einer wütenden Tirade Laschets gegen die SPD vor laufenden Fernsehkameras sprach SPD-Landtagsfraktionschef Thomas Kutschaty dem Regierungschef am Donnerstag Würde und Souveränität ab. Es sei „unprofessionell gewesen, auf die Opposition zu pöbeln“, sagte Kutschaty. „Die Zündschnur des Ministerpräsidenten ist gerade extrem kurz.“

Konkret geht es um einen Auftrag der NRW-Regierung über Masken und Kittel im Wert von 38,5 Millionen Euro an die Modefirma van Laack im April. Die SPD-Landtagsfraktion hatte eine Kleine Anfrage gestellt, nachdem bekanntgeworden war, dass Laschets Sohn Joe, ein Mode-Blogger, den Kontakt zu van Laack hergestellt hatte. Laschet hatte der SPD-Fraktion am Dienstag in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) Diffamierung und Schäbigkeit vorgeworfen. Der Kampf um die Masken zu Beginn der Corona-Pandemie sei „brutal“ gewesen.

Die Opposition will nun wissen, ob die Landesregierung im Frühjahr auch andere Angebote eingeholt oder bekommen habe. Kutschaty berichtete von drei Unternehmen aus Mönchengladbach, Wuppertal und Dortmund, die sich teils schon im März an die Staatskanzlei oder das Gesundheitsministerium gewandt und Masken-Produktion angeboten hätten. „Es scheinen seriöse Angebote gewesen zu sein, auf die die Landesregierung nicht geantwortet hat“, sagte Kutschaty. Es hätten sich noch mehr Unternehmen bei der SPD gemeldet, die nach eigenen Angaben Lieferangebote im Frühjahr gemacht hätten.

(dpa)