Arbeitslose sehen Weiterbildung oft skeptisch
Nürnberg (dpa/tmn) - Der Mensch lernt nie aus, heißt es. Doch längeren Weiterbildungsmaßnahmen stehen viele Arbeitslose steptisch gegenüber. Sie sehen darin nur wenige Vorteile, ergab eine Umfrage.
Eine Weiterbildung kann die Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhöhen. Trotzdem sähe es mancher Arbeitslose mit Sorge, wenn er eine zwölf Monate lange Weiterbildung machen sollte. Das zeigt eine repräsentative Befragung von Arbeitslosen durch das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Nürnberg. Fast zwei von drei (63,7 Prozent) hätten Bedenken, ob sich die Weiterbildung auszahlt. Mehr als vier von zehn (44,4 Prozent) gaben an, so lange nicht auf ein Einkommen verzichten zu können und für die Weiterbildung möglicherweise einen Job ausschlagen zu müssen.
Mehr als jeder Vierte (28,5 Prozent) hatte Angst, das Lernen nicht mehr gewohnt zu sein. Dabei hing diese Sorge auch mit der Art des Schulabschlusses zusammen: So führten vier von zehn (42 Prozent) Personen ohne Schulabschluss das an, aber nicht einmal jeder zehnte Abiturient (9 Prozent). Für jeden Fünften (20,9 Prozent) wäre es schwierig, die Weiterbildung mit der Betreuung von Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen zu vereinbaren. Befragt wurden 4012 Personen, die arbeitslos gemeldet waren.