Attraktiver Karriereweg Ausbildung im Handwerk immer gefragter

Berlin (dpa) - Handwerksberufe sind bei jungen Menschen wieder gefragt. Nach Angaben des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH) haben im laufenden Jahr fast 4 000 Jugendliche mehr als im Vorjahr eine Ausbildung im Handwerk begonnen.

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Bis Ende September seien 135 038 Ausbildungsverträge neu abgeschlossen worden, was einer Steigerung von 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspreche.

Viele Betriebe hätten allerdings weiterhin Probleme, Nachwuchs zu finden. Bundesweit sind laut ZDH noch 18 963 Lehrstellen unbesetzt - vor allem im Elektro-, Sanitär- und Heizungs- sowie Friseurgewerbe. Besonders schwierig sei es für Handwerksbetriebe in den ostdeutschen Bundesländern, neue Azubis zu gewinnen, hieß es.

Nach Ansicht von Handwerks-Präsident Hans Peter Wollseifer verfestigt sich mit dem satten Plus bei neuen Ausbildungsverträgen ein Trend, der schon in den beiden Vorjahren erkennbar gewesen sei. Es gebe wieder mehr Jugendliche, die eine berufliche Ausbildung und die Weiterbildungsmöglichkeiten im Handwerk als attraktiven Karriereweg wählten, sagte er .

Der Trend steigender Ausbildungszahlen habe sich stabilisiert und verstärkt. Es zahle sich aus, dass in den vergangenen Jahren auf die Möglichkeiten und Chancen in den mehr als 130 Ausbildungsberufen im Handwerk aufmerksam gemacht worden sei.

Der Großteil des Zuwachses an neuen Verträgen entfiel den Angaben zufolge auf die alten Länder. Dort gab es 3 444 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge - ein Plus von 3,0 Prozent. In den neuen Ländern habe der Zuwachs 2,3 Prozent betragen (+413). „Das spornt uns an, und ist angesichts sinkender Schülerzahlen und eines starken gesellschaftlichen Trends hin zum Abitur ein Erfolg, auf dem wir uns allerdings nicht ausruhen können“, sagte der ZDH-Präsident.

Die Zahl der offenen Lehrstellen habe sich in Westdeutschland Ende September im Vergleich zum Vorjahr um 5,2 Prozent auf 14 413 verringert. In ostdeutschen Handwerksbetrieben seien mit 4 550 offenen Lehrstellen dagegen deutlich mehr Plätze unbesetzt geblieben als zum Vorjahreszeitpunkt (plus 12,4 Prozent).