Bei Konzentrationsproblemen künstlich die Zeit verknappen

Wuppertal (dpa/tmn) - Wer sich konzentrieren muss, setzt sich am besten unter Zeitdruck. Klingt paradox? Jedenfalls kann es helfen, sich ein Zeitlimit zu setzen. Das wirkt disziplinierend und hindert einen daran, in Gedanken einfach abzuschweifen.

Sitzen Studenten in der Bibliothek und können sich nicht konzentrieren, gibt es einen einfachen Trick. „Ich würde versuchen, künstlich die Zeit knapp zu halten“, sagt der Experte für Zeitmanagement Martin Krengel. Anstatt sich zu denken, man habe noch den ganzen Nachmittag für die Lektüre des Lehrbuchs Zeit und daher dauernd in Gedanken abzuschweifen, sollten Hochschüler sich lieber ein Limit von etwa 60 Minuten setzen, bevor sie eine Pause machen.

Durch die knappe Zeit seien Studenten dann viel eher gezwungen, am Ball zu bleiben. Außerdem sei das Lesen auch wieder spannend, weil man weiß, dass man ein Ziel erreichen muss.

Optimalerweise verknappen Studenten den Zeitrahmen auf Intervalle zwischen 45 und 90 Minuten. Die kurzen, 45-minütigen Intervalle eigneten sich gut für sehr konzentrationsintensive Tätigkeiten. Dazu gehöre etwa, wenn Hochschüler Informationen oder Textpassagen auswendig lernen müssten. Längere Intervalle seien dagegen gut, wenn jemand etwa einen Text schreibe oder ein Buch lese. Denn dabei brauche man meist ein wenig länger, um in die Aufgabe hineinzukommen.