Beim Berufseinstieg wirkt sich soziale Herkunft nicht aus
Köln (dpa/tmn) - Einer Untersuchung zufolge nivellieren sich die Berufschancen aller sozialen Milieus nach dem Studium. Einzig die Berufswahl sei ausschlaggebend für die Karriere.
Wie erfolgreich Uni-Absolventen beim Berufseinstieg sind, ist unabhängig von ihrer sozialen Herkunft. Das legt eine neue Studie der Universitäten Köln und Mannheim nahe. Akademikerkinder verdienen beim Berufseinstieg nicht mehr als Kinder von Eltern ohne Hochschulabschluss, wenn sie gleich qualifiziert sind. Entscheidend ist vielmehr das Studienfach. Im Schnitt verdienen Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaftler zum Beispiel deutlich mehr als Geisteswissenschaftler.
Die Studie basiert auf den Absolventenstudien der Jahrgänge 1997 und 2001 des HIS. Insgesamt wurden die Daten von 8218 Absolventen ausgewertet.
„Nach Beendigung des Studiums spielt die soziale Herkunft für den beruflichen Erfolg keine Rolle mehr“, sagt Prof. Marita Jacob von der Universität zu Köln. „Die soziale Herkunft hat aber zu Beginn des Studiums und im Studienverlauf einen Einfluss.“ So wählten Akademikerkinder zum Beispiel eher Studienfächer mit einem hohen Einkommen wie Medizin. Im Durchschnitt verdienten deshalb Akademikerkinder mehr als Kinder aus anderen Familien.
Auch in Führungspositionen gelangen Akademikerkinder nicht schneller als Kommilitonen aus anderen Familien, wenn sie die gleiche Qualifikation haben. Vielmehr ist auch hier das Studienfach entscheidend. Geisteswissenschaftler haben etwa eine erheblich niedrigere Wahrscheinlichkeit in Führungspositionen aufzusteigen als Ingenieurwissenschaftler.
Davon gibt es jedoch eine Ausnahme: „Akademikerkinder kommen bei gleicher Qualifikation bei den Juristen, Medizinern und Pharmazeuten etwas leichter in Führungspositionen als andere“, sagt Prof. Jacob.