Bewegung im Büro: So bleiben Berufstätige fit
Köln (dpa/tmn) - In Kindertagen hieß es oft „Sitz still!“. Wer im Büro arbeitet, sollte diese Ermahnung besser vergessen. Denn stundenlanges Sitzen ohne Bewegung kann zu Schmerzen und sogar Schlimmerem führen.
Mit einfachen Maßnahmen lässt sich vorbeugen.
Berufstätige sitzen oft stundenlang in derselben Position auf ihrem Stuhl. Das führt oft zu Verspannungen, die Schmerzen in der Rücken-, Schulter- und Nackenmuskulatur verursachen. Um dem vorzubeugen und mehr Bewegung in den Alltag zu bringen, sollten Berufstätige im Büro häufig die Sitzposition wechseln und öfters aufstehen. Das rät Prof. Ingo Froböse vom Zentrum für Gesundheit der Deutschen Sporthochschule Köln. Die Muskeln werden sonst durch das Sitzen geschwächt, wenn sie dauerhaft auf dieselbe Weise angespannt werden. Eine schwache Muskulatur wiederum führt dazu, dass die Gelenke ungünstig belastet werden. Vor allem Hals- und Nackenwirbel würden so nicht ausreichend stabilisiert, erläutert der Experte.
Mehr Bewegung bekommen Berufstätige zum Beispiel, in dem sie für ein Gespräch den Arbeitskollegen persönlich aufsuchen, statt ihn anzurufen. Nimmt man die Treppen statt des Aufzugs oder telefoniert im Stehen, beugt das Verspannungen vor. Wer sich dagegen auch in seiner Freizeit wenig bewegt, verbraucht häufig zu wenig Kalorien im Verhältnis zu dem, was er mit der Nahrung aufnimmt. Das kann Froböse zufolge zu einer Reihe ernster Erkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2 zur Folge haben, die aus Übergewicht und Adipositas (Fettleibigkeit) resultieren.
Auch das Herz-Kreislauf-System leide unter dem Bewegungsmangel, der den Herzmuskel schwächt. „Ein unzureichend gefordertes Herz-Kreislauf-System kann außerdem in Gefäßerkrankungen und Fettstoffwechselstörungen münden“, warnt Froböse. „So entsteht eine Arteriosklerose, die gemeinsam mit Diabetes schließlich zu Bluthochdruck, Herzinfarkt oder Schlaganfall führen kann.“