Burnout vorbeugen: Messlatte nicht immer höher legen

Essen (dpa/tmn) - Um ein Burnout am Arbeitsplatz zu verhindern, dürften Beschäftigte die Messlatte nicht immer höher legen. Und der Arbeitgeber dürfe nicht immer mehr verlangen, wenn Aufgaben schnell erledigt würden, meint der Mediziner Prof. Wolfgang Senf.

„Psychosomatische Erkrankungen entstehen unter anderem durch Stress“, sagte Senf am Donnerstag (24.3.) beim Deutschen Kongress für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie (23.-26. März) in Essen. Dieses wachsende Problem mindere nicht nur die Lebensqualität der Betroffenen, die häufig kaum schlafen könnten und an sich selbst zweifeln würden. Es sei auch ein wirtschaftliches: „Wir vergeuden unsere wichtigste Ressource: die dauerhafte Leistungsfähigkeit von Menschen.“

Zu den psychosomatischen Beschwerden ohne körperliche Ursache zählen zum Beispiel Schwindel, Schmerzen oder Reizdarm. Einer früheren Untersuchung des Robert-Koch-Instituts zufolge leiden etwa elf Prozent der Erwachsenen an solchen Krankheitsbildern, die immerhin fast ein Drittel aller Hausarztbesuche verursachten. Senf hält in diesen Fällen eine gemeinsame Therapie von Hausarzt und psychosomatischem Facharzt für notwendig.