Fast jeder dritte Student zweifelt an seinem Studium
Bonn (dpa/tmn) - Fast jeder dritte Student (29 Prozent) zweifelt an seinem Studium. Das hat eine repräsentative Online-Umfrage unter Studierenden durch das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) und die Universität Maastricht ergeben.
Von ihnen schätzen 6 Prozent, die Wahrscheinlichkeit, das Studium abzubrechen, liege zwischen 75 und 100 Prozent. Fast genauso viele (7 Prozent) bewerten sie mit 50 bis 74 Prozent. Und 16 Prozent schätzen sie bei zwischen 20 bis 49 Prozent ein. Der Rest beurteilt sie niedriger und hat eher keine Zweifel am Studium. An der Umfrage im September 2015 nahmen 11 894 Studenten teil.
Doch was wäre die Alternative? Von den potenziellen Studienabbrechern ohne Ausbildungsabschluss zieht rund jeder Vierte (28 Prozent) eine duale Ausbildung in Betracht. Jeder Zweite (54 Prozent) denkt über ein anderes Studium nach. Und 39 Prozent überlegen, gleich Arbeiten zu gehen. Mehrfachantworten waren möglich. Von jenen mit Ausbildungsabschluss will rund jeder Zweite (48 Prozent) in den alten Beruf zurückkehren.
Im direkten Vergleich des Images zwischen Ausbildungsabschluss und Hochschule schätzen Studierende den Studienabschluss vor allem in den Punkten Gesellschaftliches Ansehen sowie Bezahlung als höher ein. So denkt jeder Zweite (56 Prozent), dass er mit einem Studienabschluss mehr gesellschaftliches Ansehen genießt als mit einer Ausbildung. Nur eine Minderheit (12 Prozent) ist umgekehrt der Auffassung, dass ein Ausbildungsabschluss mehr Prestige verspricht. Auch die Bezahlung hält jeder Zweite (51 Prozent) mit Studienabschluss für besser.
Im Vorteil sehen Studierende die duale Ausbildung beim Thema Arbeitsplatzsicherheit. Mehr als jeder Dritte (38 Prozent) sieht in dem Fall Azubis gegenüber Studenten im Vorteil. 41 Prozent sehen beide Gruppen gleichauf, 21 Prozent bescheinigen Studenten einen Vorteil.