Frauen kommen in kleinen Firmen eher an die Spitze
Osnabrück/Darmstadt (dpa/tmn) - Mehr Frauen in Führungspositionen - das wird von vielen in Deutschland gefordert. Doch Chefetage ist nicht gleich Chefetage. Entscheidend ist auch die Größe des Unternehmens.
Frauen sind in kleinen Firmen deutlich öfter in Führungspositionen zu finden als in großen. Das zeigt eine Studie des Wirtschaftsinformationsdienstleisters Bisnode und der Hochschule Osnabrück. Danach ist Deutschland in kleinen Firmen im Topmanagement jede achte Stelle (12,6 Prozent) mit einer Frau besetzt. In großen Betrieben sind es nur 6,3 Prozent. Als klein gelten Firmen, die bis zu 50 Mitarbeitern und einen Jahresumsatz zwischen 2 und 10 Millionen Euro haben. Große Firmen sind solche mit mehr als 250 Angestellten oder über 50 Millionen Jahresumsatz. Für die Studie wurde die berufliche Position von Frauen in 260 000 Unternehmen untersucht.
Im Schnitt sind 2013 nur 11,2 Prozent der Toppositionen mit Frauen besetzt. Das ist im Vergleich zu 2006 ein leichter Anstieg. Damals lag der Frauenanteil im Topmanagement bei 8,5 Prozent. Als Toppositionen sind Jobs wie Vorstandsvorsitzender, Präsident, Vorstand, Generaldirektor, Direktor oder Betriebsleiter definiert.
Auf der Hierarchieebene darunter sind mehr Frauen zu finden. Der Frauenanteil im mittleren Management liegt 2013 bei 29,9 Prozent. Das ist ebenfalls ein Anstieg seit 2006. Damals waren nur 21,1 Prozent der Positionen mit Frauen besetzt. Zum mittleren Management zählen Jobs wie Abteilungsleiter, Bereichsleiter, Prokuristen oder Niederlassungsleiter.