Gastronomie und Hotellerie: Noch freie Lehrstellen
Berlin (dpa/tmn) - Obwohl die meisten Ausbildungen bereits im August begonnen haben, gibt es noch freie Plätze. Vor allem Lehrstellen in der Gastronomie oder Hotellerie sind noch zu haben. Die Ausbildung ist oft hart, bietet aber auch viel Potenzial für die Zukunft.
Jugendliche auf Lehrstellensuche haben auch im November noch die Chance, einen Platz in der Gastronomie und Hotellerie zu bekommen. „Hier gibt es noch freie Ausbildungsplätze“, sagt Michael Assenmacher, Ausbildungsexperte beim Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) in Berlin. Die Nachvermittlungsaktionen laufen zurzeit. Auszubildende, die noch keine Lehrstelle haben und bei der Bundesagentur für Arbeit als suchend gemeldet sind, nehmen an ihnen teil. Sie werden für die Nachvermittlung angeschrieben.
Allerdings dürfen angehende Restaurant- oder Hotelfachleute nicht zu viel erwarten, was die Ausbildungsvergütung und die Arbeitszeiten angeht. Die Gastroberufe schnitten bei einer Bewertung durch die Auszubildenden seit Jahren besonders schlecht ab, sagt René Rudolf vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB).
Nach Zahlen der Industrie- und Handelskammern haben 2010 rund 37 000 Menschen eine Ausbildung in der Gastronomie und Hotellerie begonnen. Am häufigsten wurde Koch gelernt. Diese Lehre haben 14 026 junge Menschen begonnen. Es folgte auf Platz 2 der Hotelfachmann (11 157) und auf Platz 3 der Restaurantfachmann (11 157).
Die Klagen der Auszubildenden in der Gastro- und Hotelbranche richten sich vor allem gegen die Arbeitszeiten, so Rudolf. „Ein Riesenproblem sind Überstunden.“ So hätten 65 bis 70 Prozent der Auszubildenden in dieser Branche im Ausbildungsreport 2011 gesagt, sie würden regelmäßig Überstunden machen. Im Durchschnitt machen nur 40 Prozent der Auszubildenden regelmäßig Überstunden.
Auch die Ausbildungsvergütung sei nicht üppig. So liege die Vergütung in den Gastroberufen durchschnittlich bei monatlich 480 Euro brutto, so Rudolf. Im Durchschnitt der Ausbildungsberufe seien es rund 650 Euro brutto.
Dennoch sind die Ausbildungsberufe gerade auch für Jugendliche mit nicht so guten Schulnoten eine Chance, sagt Thilo Pahl, Ausbildungsexperte beim Deutschen Industrie- und Handelskammertag. Voraussetzung sei, dass die Jugendlichen freundlich sind und gut mit Menschen umgehen können. Mit einer Ausbildung im Hotel oder in einer Gaststätte stünden den Lehrlingen nach ihrer Ausbildung außerdem Tür und Tor für die eigene Selbstständigkeit offen.