IT-Wissen für das Gesundheitswesen
Heilbronn (dpa/tmn) - Patientendaten im Krankenhaus oder beim Arzt haben früher ganze Aktenberge gefüllt. Heute wird fast alles davon digital gespeichert. Das geht nicht ohne moderne Informationstechnik.
Solche Daten müssen sicher aufbewahrt und gut geschützt werden. Gleichzeitig müssen sie schnell übermittelt werden können, wenn ein Patient etwa von einem Arzt zum anderen überwiesen wird oder eine Behandlung der Kasse gemeldet werden soll. In der heutigen Medizin sind daher EDV-Experten gefragt, die sich mit dieser Technik auskennen. Sie werden in dem Studienfach „Medizinische Informatik“ ausgebildet.
„Der Studiengang ist stark interdisziplinär und anwendungsorientiert“, erklärt Prof. Martin Haag von der Hochschule Heilbronn, die das Fach anbietet. So lernen Studenten im Gegensatz zum klassischen Informatikstudium stets am lebenden Beispiel: Ihnen wird etwa beigebracht, mit Hilfe des Computers einen Tumor dreidimensional zu visualisieren. Das ist bei einer Strahlentherapie wichtig.
Im Studium geht es zunächst um Grundlagen der Informatik wie das Programmieren und die Arbeit mit Datenbanken. Außerdem steht die medizinische Bild- und Signalverarbeitung auf dem Lehrplan. Daneben werden auch Module in BWL und Recht angeboten. Und Studenten können Schwerpunktthemen wie die Telemedizin wählen.
Passende Jobs gibt es zum Beispiel bei Krankenkassen. Absolventen können außerdem in EDV-Abteilungen von Kliniken arbeiten. Bedarf haben auch Unternehmen aus der Pharmazie und Medizintechnik. Ähnliche Studienangebote wie in Heilbronn gibt es in Stralsund, Brandenburg, Magdeburg, Dortmund, Gelsenkirchen, Gießen, Mannheim, Kaiserslautern, Heidelberg, Ulm, Regensburg und München.