Kavaliere bieten Hilfe beim Aktentragen an
Hamburg (dpa/tmn) - Kavaliere sind heutzutage im Büro oft in der Zwickmühle. Bieten sie einer Kollegin ihre Hilfe an, kann das altmodisch erscheinen. Bieten sie keine Hilfe an, kann das unhöflich wirken.
Es kommt daher auf die Situation an.
Kavaliere haben es nicht leicht. Für sie gilt: Beim Schleppen von Akten sei es in der Regel eine nette Geste, wenn die Vertreter des „starken Geschlechts“ einer Kollegin helfen, erklärt die Etikette-Trainerin Imme Vogelsang aus Hamburg. In so einem Fall sollten Männer ruhig von sich aus ihre Unterstützung anbieten. Dazu könnten sie etwa sagen: „Mensch, das sieht aber schwer aus! Kann ich dir helfen?“
In anderen Situationen ist etwas mehr Zurückhaltung angebracht. Das gilt zum Beispiel, wenn eine Kollegin ein technisches Problem hat. Dann warten Männer besser ab, bis sie nach ihrem Rat gefragt werden, erklärt Vogelsang, die Sprecherin des Netzwerks Etikette Trainer International ist. Denn es kann leicht bevormundend wirken, sich einfach ungefragt mit vermeintlich klugen Tipps einzumischen. „Das signalisiert dem anderen ja: Ich trau dir nicht zu, dass du das alleine schaffst.“ Auch darf es nicht herablassend wirken, wenn Männer einer Kollegin ihre Hilfe anbieten. Eine Bemerkung wie „Ja, ja, Frauen und Technik“ sparen sie sich also besser.