Keine anzüglichen Witze - Tipps für den Ramadan im Büro
Hannover (dpa/tmn) - Der Ramadan steht vor der Tür. Gläubige Muslime fasten dann tagsüber einen Monat lang. Die Kollegen am Arbeitsplatz sind nun häufig unsicher, wie sie sich verhalten sollen. Wer sich um Verständnis bemüht, hat schon viel richtig gemacht.
Der Ramadan ist keine einfache Zeit für gläubige Muslime: Ab dem 28. Juni dürfen sie einen Monat lang tagsüber nicht essen, trinken oder rauchen. Beschäftigte sollten deshalb auf muslimische Kollegen Rücksicht nehmen, empfiehlt Ramazan Salman vom Ethno-Medizinischen Zentrum in Hannover. „Man sollte nichts zu trinken oder essen anbieten. Es ziemt sich auch nicht, provokativ vor Muslimen zu essen.“
Mit dem Verzicht und mehreren Gebeten am Tag wollen sich die Gläubigen von ihren Sünden reinigen. Wenn der Kollege sich deshalb zum Beten einmal zehn Minuten in eine stille Ecke abseilt, ist Verständnis gefragt. Beim Ramadan geht es neben dem Fasten auch um innere Besinnung und Reinigung. „Also keine anzüglichen Witze machen“, empfiehlt Salman. Viele Muslime nutzten die Zeit, um Streit und Zwist aus der Welt zu schaffen. „Man sollte also auf Friedensangebote der Kollegen eingehen.“
Der Ramadan verschiebt sich jedes Jahr um rund zehn Tage. Fällt er wie dieses Jahr mitten in den heißen Sommer mit seinen langen Tagen, ist die Belastung für die Fastenden besonders hoch. Unter Umständen kann es zu eingeschränkter Leistungsfähigkeit und Konzentrationsproblemen kommen. „Wenn ein Kollege krank ist und trotzdem fasten will, sollte man das Gespräch suchen. Kranke dürfen die Fastentage nämlich nachholen“, erklärt Medizinsoziologe Salman.
Generell legt er Kommunikation im Büro nahe. „Ruhig mit den Muslimen sprechen, wie das im Islam so ist. Damit wird Interesse bekundet.“ Am Abend dürfen Muslime essen. Für das Fastenbrechen in der Spätschicht kann man vielleicht kurz für den Kollegen einspringen, damit der zu seiner vorgeschriebenen Zeit essen kann. Am Ende der Fastenzeit heißt es dann: „Alles Gute zum Bayram!“