Master ja oder nein? 6 Tipps für die Entscheidung

Stuttgart (dpa/tmn) - Es ist wahrscheinlich die letzte große Entscheidung vor dem Einstieg ins Berufsleben: die Wahl des Masters. Studiengänge gibt es zuhauf, und auch die Formen sind vielfältig. Ein Ratgeber zur Entscheidungsfindung.

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Grundsätzlich werden: „Man muss eine Motivation haben, den Master zu machen“, stellt Heinz-Wilhelm Seegers klar. Klingt nach Binsenweisheit. Doch der Berufsberater für Akademische Berufe beim Berufsinformationszentrum (BIZ) in Stuttgart erlebt immer wieder, dass Studenten einen „Verlegenheitsmaster“ machen, wie er das nennt. Deshalb braucht es klare Ziele: Strebe ich eine wissenschaftliche Karriere an oder will ich raus aus der Uni?

Rückwärts denken: Für Studenten, die den Master als Türöffner für den Beruf anstreben, kann es durchaus sinnvoll sein, vom Arbeitsmarkt her zu denken. „Das probateste Mittel ist, man orientiert sich an den Bewerbungsprofilen auf dem Stellenmarkt“, rät Seegers. Wer sich nicht sicher ist, wo er beruflich hin will, den ermuntert Seegers zum Praxistest. „Der Master läuft mir nicht weg“, sagt er.

Überblick verschaffen: Wer sich für ein Masterstudium entschieden hat, steht vor einer riesigen Auswahl. „Manchen hilft es, sich zunächst an der eigenen Uni zu informieren“, erklärt Anna Hahmann, Studienberaterin an der Freien Universität Berlin. Die Strukturen dort sind den Studierenden vertraut. Auf Basis der so gesammelten Informationen kann man dann leicht weiter recherchieren. Einen ersten Überblick über die Masterangebote anderer Universitäten bekommen Studierende am schnellsten im Netz über Internetportale wie Hochschulkompass.de oder Studieren.de.

Spezialist werden: Ist die Vorauswahl getroffen, geht es ans Eingemachte. Modulbeschreibungen, Lehrinhalte, Auslandskooperationen, Kosten, Zulassungsvoraussetzungen - bei der Vielfalt der Angebote kann einem schwindlig werden. Aber nur, wer die Unterschiede kennt, kann eine fundierte Auswahl treffen.

Die richtigen Leute fragen: Erste Anlaufstelle sind die Internetangebote der Hochschulen. Dort finden sich Details zum Aufbau und den Inhalten der Kurse. Danach rät Ralf Kellershohn von der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) zum direkten Gespräch: „Ein Termin mit der Studienberatung oder dem Studiengangsverantwortlichen ist sinnvoll“, sagt er. Berufsberater Seegers ermuntert Studenten, sich die Uni vor Ort anzusehen. „Man kann sich in eine Schnuppervorlesung setzen. Nur so komme ich mit Studenten ins Gespräch.“

Nicht durchdrehen: Die Entscheidung für den Master ist zwar wichtig, aber nicht lebensbestimmend. „Man hat jederzeit die Möglichkeit, sich noch einmal neu zu bewerben“, beschwichtigt Hahmann - natürlich nur in der Fachrichtung des Bachelor-Abschlusses. „Wichtig ist, dass man sich keinen übergroßen Druck macht“, empfiehlt auch Kellershohn. Da könne es auch helfen, sich die Berufsbiografien von Vorbildern anzusehen - schließlich verlaufen die auch nicht immer linear.