Müde und gereizt: Erste Anzeichen von Burnout

Hamburg (dpa/tmn) - Müde, antriebslos, erschöpft: Die Anfänge eines Burnouts werden oft nicht wahrgenommen. Zu alltäglich erscheinen die Symptome. Berufstätige sollten diese aber ernst nehmen, sagte die Burnout Expertin Nadja Behling.

Dann könne man noch gegensteuern.

Ein frühes Zeichen für ein Burnout sei etwa eine nachlassende Leistungsfähigkeit, die sich über mehrere Wochen bemerkbar macht. „Man braucht länger für viele Dinge, kann sich nicht mehr so gut konzentrieren, ist unmotiviert und häufig gereizt“, erläuterte Behling, die Ärztin am Psychosomatischen Fachzentrum Falkenried in Hamburg ist. Auch die Motivation für private Interessen wie Hobbys lasse nach. Daneben können verschiedene körperliche Symptome auftreten wie Schlaflosigkeit, Infekte, Erkältungskrankheiten, Rücken- oder Kopfschmerzen.

Arbeitnehmer machten oft den Fehler, dass sie diese Anzeichen herunterspielen, warnte Behling: „Viele reden die Symptome klein und denken: 'Das geht schon von selbst weg. Gerade hab ich zu viel zu tun, um mich darum zu kümmern.'“ Gefährlich werde es, wenn dann ein zweiter Stressfaktor hinzukommt, etwa Konflikte mit dem Partner: „Bei einem Burnout kommen häufig Belastungsfaktoren aus zwei oder mehr Lebensbereichen zusammen. Das Haus brennt dann an zwei Ecken gleichzeitig.“

Um einem Burnout vorzubeugen, sollten klare Grenzen zwischen der Arbeit und dem Privatleben gezogen werden. Statt sich etwa auch nach Feierabend mit dem Job zu beschäftigen, schalte man in der Freizeit besser einen Gang herunter, riet Behling. Als Ausgleich könnten Berufstätige etwa Sport treiben. Aber Vorsicht - auch hier sollte man es lieber entspannt angehen und sich nicht unnötig unter Druck setzen: „Man darf es nicht übertreiben und gleich einen neuen Leistungsbereich eröffnen“.

Müsse man auf der Arbeit Dampf ablassen, helfen kurze Ruhepausen oder Entspannungsübungen. „Wenn ich eine innere Unruhe verspüre, kann es auch mal helfen im Bürogebäude die Treppen rauf und runter zu laufen. Einfach um auf körperlicher Ebene die Anspannung abzubauen.“