Online-Studienzulassung: So soll's funktionieren

Dortmund (dpa/tmn) - Konto anlegen, Bewerbungsunterlagen hochladen und per Maus die Wunschuni auswählen: Künftig soll die Zulassung zum Studium nur ein paar Klicks erfordern. Doch noch sind nicht alle Unis startklar.

Hier gibt es die wichtigsten Infos zum neuen System.

Das neue Online-Zulassungssystem soll das Einschreibe-Chaos an den Hochschulen beenden - und die Studienplatzvergabe vereinfachen. So zumindest der Plan für das System, das im Herbst 2012 starten soll. Dann aber werden vermutlich noch nicht alle Unis und Fachhochschulen startklar sein. Doch wie soll das technisch aufwändige Online-System eigentlich funktionieren? Hier die wichtigsten Fragen und Antworten rund um das Modell:

Hochschulstart.de gibt es ja schon - was soll sich daran ändern?

Bisher wird die Plattform Hochschulstart.de der ehemaligen Dortmunder Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS) nur von Bewerbern für einen Medizin- oder Pharmaziestudienplatz genutzt. Künftig soll sich jeder Studieninteressent bewerben können, der sich in einem Fach mit einem örtlichen Numerus clausus (NC) einschreiben lassen will. Die Hoffnung ist, dass alle Hochschulen mitmachen und ihre freien Studienplätze der Plattform melden. Wegen technischer Schwierigkeiten wurde der Start der Plattform bereits um ein Jahr verschoben.

Wen betrifft das neue Zulassungssystem?

Es richtet sich an alle, die sich für einen Studienplatz mit einem örtlichen NC bewerben wollen. Dazu zählen Fächer wie Psychologie, Jura oder Betriebswirtschaftslehre. Hierbei müssen Schulabgänger sich derzeit noch direkt an den jeweiligen Hochschulen bewerben.

Wie soll die Bewerbung über die neue Plattform funktionieren?

Als Erstes müssen Bewerber ein Konto einrichten, erklärt Bernhard Scheer von der Stiftung für Hochschulzulassung, die die Plattform betreibt. Das funktioniert nicht anders als bei einer Registrierung etwa bei Amazon oder Ebay: Benutzername und Passwort ausdenken, ein paar Basisdaten zur Person eingeben, und Bewerber haben ein Konto. Auf diese Weise bekommt jeder eine Nummer zugeteilt, die künftig bei allen Bewerbungen bei den Hochschulen angegeben werden muss.

Wie geht es weiter?

Als nächsten Schritt müssen Bewerber sich wie zuvor bei den Hochschulen über deren Onlineformulare bewerben. Die Bewerbung wird direkt an Hochschulstart.de weitergeleitet. Bewerber können in ihrem Konto sehen, dass die Unterlagen eingegangen sind. Am 15. Juli 2012 ist für das Wintersemester Bewerbungsschluss. Zu diesem Zeitpunkt darf jeder Student auf Hochschulstart.de maximal 12 Wünsche angegeben haben. Dabei zählt ein Studiengang in Kombination mit einem Wunschort jeweils ein Mal. Hat jemand sich zu oft beworben, schaltet sich die 13. Bewerbung automatisch auf inaktiv.

Was kommt dann?

Sobald eine Hochschule ihre Rangliste erstellt hat und sie online stellt, kann der Bewerber sehen, ob er ein Angebot für einen Studienplatz bekommt. Außerdem kann er erkennen, wie viele Studenten vor ihm auf der Warteliste stehen, wenn er kein Angebot bekommt. Das war bisher nicht möglich.

Wie können Studenten einen Studienplatz annehmen?

Möchten Studenten einen der Studienplätze annehmen, klicken sie auf den Button „Annehmen“. Der Zulassungsbescheid der Hochschule landet dann als PDF-Datei in ihrem Postfach. Damit ist der Student bei Bewerbungen für andere Studienplätze gesperrt, sodass Mehrfacheinschreibungen unmöglich werden. Gleichzeitig rücken andere Interessenten in der Rangfolge automatisch vor. Das sollen Bewerber live mitverfolgen können. Bisher gab es keinen zentralen Überblick darüber, welche Angebote frei wurden, wenn ein Abiturient sich für einen anderen Studienplatz entschieden hatte.

Wo bekommen Bewerber Hilfe?

Laut Scheer wird es eine Hotline sowie einen Email-Service geben.