Soziale Netzwerke: Frauen sollten sich stärker engagieren
Berlin (dpa/tmn) - Frauen sind in sozialen Netzwerken oft schlechter vernetzt als Männer. Das zeigen Zahlen der Business-Netzwerke Xing und LinkedIn. Dabei ist Netzwerken gerade im Beruf wichtig.
Zum europäischen „Equal Pay Day“ (Tag für gleiche Bezahlung) am Freitag (23. März) teilte Xing mit, dass Frauen im Schnitt 37 Kontakte haben, bei Männern sind es 48. Ähnlich stellt sich die Situation bei LinkedIn dar, dem weltweit größten Business-Netzwerk: Hier liegt der Durchschnitt aller Mitglieder bei 40 Kontakten. Frauen sind nach Angaben einer Sprecherin mit 30 Kontakten unterdurchschnittlich vernetzt.
„Gerade in den auf persönliche Beziehungen angelegten Branchen sind Männer deutlich aktiver“, heißt es zu einer Auswertung von mehr als vier Millionen Mitgliederprofilen von Xing in Deutschland. „Im Consulting und im Personalwesen ist ihr Netzwerk im Durchschnitt rund 50 Prozent größer.“
Für Männer sei das Netzwerken ganz selbstverständlich, sagt Christina Haas vom Kompetenzzentrum Technik - Diversity - Chancengleichheit in Bielefeld. Hingegen hielten sich selbst jüngere Frauen da oft zurück, weil sie ihre Karriere allein aufgrund ihrer persönlichen Leistung und nicht aufgrund von Beziehungen gestalten wollten.
Dabei sei es für Frauen gerade auch bei den Bemühungen um Gleichstellung beim Gehalt wichtig, sich beruflich umzuhören und auf dem aktuellen Stand zu bleiben. Haas empfiehlt daher allen Frauen, sich zu informieren, welche beruflichen Netzwerke es gibt und sich dort zu engagieren: „Nehmt, was nützlich ist. Vernetzt euch, hört euch um!“
Der „Equal Pay Day“ wurde 1966 in den USA ins Leben gerufen. In Deutschland wurde der Aktionstag erstmals 2008 begangen. Hintergrund ist, dass Frauen immer noch weniger verdienen als Männer: Nach Angaben des Statistischen Bundesamts im Durchschnitt 23 Prozent weniger als Männer.