Statistiker: Mehr Frauen in deutschen Chefetagen
Wiesbaden (dpa) - Frauen rücken in Deutschland zunehmend in die Chefetagen auf - aber vor allem in größeren Betrieben sind weibliche Führungskräfte nach wie vor selten. Das teilt das Statistische Bundesamt mit.
Zwar sind knapp 28 Prozent Frauenanteil an allen Führungspositionen privater Firmen ein neuer Rekord, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch (8. Juni) in Wiesbaden für das Jahr 2010 berichtete. Doch in den herausragenden Spitzenpositionen der Wirtschaft sind Managerinnen weiter klar unterrepräsentiert: Ihr Anteil in den Top-Führungsebenen größerer Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigen liegt bei knapp 17 Prozent - nur etwa jeder Sechste ist dort also weiblich.
Werden in diesen größeren Betrieben auch die Positionen der zweiten Führungsebene mit eingerechnet, erreicht der Frauenanteil rund 23 Prozent. Bei den kleineren Betrieben mit weniger als 50 Mitarbeitern ist immerhin schon jede dritte Führungskraft weiblich (35 Prozent).
Die Statistiker errechneten zudem, dass der Frauenanteil in Führungspositionen seit 1996 um rund 6 Prozentpunkte stieg. Fast jeder zweite Beschäftigte ist in Deutschland derzeit weiblich (knapp 46 Prozent). Sollten die sechs Prozentpunkte Zuwachs seit 1996 also der Maßstab für das Aufholtempo der Frauen sein, gäbe es erst etwa im Jahr 2060 rechnerische Gleichberechtigung.