Studienfinanzierung per Kredit sollte die letzte Option sein
Gütersloh (dpa/tmn) - Studenten sollten es sich zweimal überlegen, bevor sie zur Finanzierung ihres Studiums einen Kredit aufnehmen. Mit Bafög und Stipendien gibt es häufig bessere Alternativen.
Außerdem eignet sich ein Kredit in der Regel eher zur Finanzierung für eine kurze Zeit - etwa für die Abschlussphase - oder zur Ergänzung von anderen Finanzquellen. Für eine langfristige und ausschließliche Finanzierung ist er eher ungeeignet. Darauf weist Ulrich Müller vom CHE Centrum für Hochschulentwicklung hin. Er hat 31 Studienkredite auf ihre Konditionen hin überprüft und verglichen.
Nicht wenige Studenten brechen ihr Studium ab - wer dann einen Studienkredit aufgenommen hat, bekommt schnell finanzielle Schwierigkeiten. Die Auszahlung des Geldes wird bei Exmatrikulation gestoppt. Außerdem ist unter Umständen sofort die Rückzahlung des Darlehens fällig.
Die 31 Studienkredite wurden auf Bewertungskategorien wie Zugang, Kapazität und Kosten überprüft. Einen Testsieger gab es nicht. Die Bedürfnisse der Studenten sind sehr unterschiedlich und je nachdem kann jeweils ein anderer Kredit am attraktivsten sein. Die Qualität war im Schnitt ordentlich. Das Gros der Studenten entschied sich 2014 für zwei staatliche Anbieter - den Studienkredit der KfW-Bank sowie den Bildungskredit vom Bundesverwaltungsamt.
Bevor Studenten einen Studienkredit abschließen, sollten sie Angebote mehrerer Anbieter einholen und diese intensiv vergleichen. Hilfreich ist es hier, Rat von Externen wie der Finanzierungsberatung des örtlichen Studentenwerks einzuholen. Die Experten von dort haben Erfahrung mit Krediten und wissen, worauf Studierende im Kleingedruckten achten müssen. Zu einem Abschluss sollte sich niemand drängen lassen. Im Zweifelsfall gelte der Grundsatz: Lieber noch einmal eine Nacht über die Entscheidung schlafen.