Studium: Weiter auf viele Bewerbungen setzen

Berlin (dpa/tmn) - Studienanfänger stecken nach dem Aus des zentralen Studien-Zulassungsystems erneut im Bewerbungs-Dilemma. Ein Experte rät ihnen, möglichst viele Bewerbungen zu versenden.

„Studienanfänger müssen möglichst viele Bewerbungen an möglichst viele Hochschulen verschicken. Das kann man ihnen nur raten, wenn sie ihre Chancen nutzen wollen“, sagte Achim Meyer auf der Heyde am Mittwoch (13. April). Der Generalsekretär des Deutschen Studentenwerkes in Berlin hält nichts davon, sich nur an wenigen ausgewählten Unis zu bewerben, um Mehrfachzulassungen zu verhindern. „Das geht an der Realität vorbei. Hinterher steht der Bewerber ganz ohne Studienplatz da.“

Länder und Hochschulen haben am Dienstag den Start des zentralen Online-Hochschulzulassungssystems auf unbestimmte Zeit verschoben. Für das kommende Wintersemester droht deshalb wieder ein Einschreibe-Chaos für Numerus-Clausus-Fächer: Weil es weitaus mehr Bewerbungen als Bewerber gibt, können die Unis viele Plätze erst im Nachrückverfahren vergeben - und teilweise überhaupt nicht. Doppelte Abiturjahrgänge in Bayern und Niedersachsen und die Aussetzung der Wehrpflicht verschärfen die Situation in diesem Jahr zusätzlich.

Bewerber sollten sich weiter darauf einstellen, ihre Studienplanung kurz vor Semesterstart noch einmal umwerfen und an eine andere Hochschule gehen zu müssen, sagte Meyer auf der Heyde. „Sie verpassen dadurch am Beginn des Semesters oft wichtigen Stoff.“ Auch die Studienfinanzierung sei häufig nicht gesichert. Der Bafög-Antrag könne erst bei einer Zulassung gestellt werden. „Diese Probleme lassen sich erst einmal nicht vermeiden.“