Dresscode für Azubis: Keine tiefen Einblicke geben
Trier (dpa/tmn) - Der erste Tag im allerersten Job ist aufregend. Doch was anziehen? Man will nicht auffallen, aber doch etwas Besonderes tragen. Junge Auszubildende können bei der Kleiderwahl viel falsch machen.
Einige Tricks vermeiden Peinlichkeiten.
Zu freizügige Kleidung ist wohl der schlimmste Fehler. „Wenn die Damen sich für ihr Berufsleben einkleiden, sollten sie sich immer, wenn sie einen Rock kaufen, darin in der Umkleidekabine vor einen Spiegel setzen. Welche Einblicke gewährt man dann?“, rät Visagistin und Etikette-Trainerin Heike M. Falkenstein aus Trier.
Röcke sollten so lang sein, dass der Saum mindestens auf Kniehöhe ende. „Im Dekolleté darf kein Brustansatz zu sehen sein“, rät Falkenstein. Auch Stöckelschuhe mit zu hohen Absätzen hält sie für unangemessen. Niedrigere Absätze sollten auch nicht klackern, dagegen gibt es beim Schuster gummierte Kunststoff-Absätze.
Weibliche und männliche Auszubildende stecken in der Lehre oftmals mitten in der Pubertät. Dann sprießen bei vielen Pickel. „Es gibt Mittel, mit denen man das dezent und hautverträglich abdecken kann“, sagte Falkenstein. Eine Vorgabe, dass Frauen und Mädchen sich im Job schminken müssten, sei das aber nicht. „Das muss jede Frau für sich persönlich entscheiden.“ Generell sollten Mädchen im Büro dezente Make-up- und Nagellackfarben vorziehen.
Männliche Azubis können mit ihrer Kleidungswahl in weniger Fettnäpfchen treten als weibliche - aber es gibt sie. Sie sollten sich besonders Gedanken über die Wahl der Klamottenfarbe machen. Passen eher gedeckte Farben? Was hält wohl mein Chef von einem orangenen T-Shirt? „Wenn ein junger Mensch in einem flippigen Werbeunternehmen arbeitet, kann er ruhig mit pinkem T-Shirt und Turnschuhen kommen. Das ist dort in Ordnung“, sagt Falkenstein. „Aber in der Steuerberatungskanzlei ist das unangebracht.“
Geht es nach den Modedesignern ist die Jeans vielerorts erlaubt - in der derzeit angesagten Kombination mit Sakko oder Blazer auch im Büro. Das sieht auch die Expertin so: „Jeans sind salonfähig. Aber sie muss sauber und gebügelt sein. Das heißt nicht, dass sie Bügelfalten haben muss, sondern einfach keine ausgebeulten Knie.“
Gegen Fettnäpfchen kann man sich einfach wappnen: Vorher den Ausbilder anrufen und nach dem Dresscode fragen. Das mache gleich einen guten Eindruck: „Das ist bei den Betrieben willkommen, denn es zeigt, jemand macht sich Gedanken.“
Wenn man dann doch am ersten Arbeitstag zum falschen T-Shirt gegriffen hat, ist dies aber noch kein Karrierehindernis, sagt Falkenstein. Sie rät, es einfach am nächsten Tag besser zu machen. „Ein Satz der Entschuldigung ist auch angebracht. Man sollte diese Entschuldigung aber nicht ausarten lassen. Einmal ein 'Oh, tut mir leid, da habe ich mich mit meiner Kleidung vertan' reicht völlig.“