Ärger ansprechen: Streit als Azubi vermeiden

Berlin (dpa/tmn) - Die Beziehung zum Ausbilder ist oft entscheidend: Sie bestimmt für Jugendliche maßgeblich mit, wie sie ihre Zeit im Betrieb empfinden. Natürlich gibt es auch mal Probleme. Diese sollte man diplomatisch ansprechen.

Wer schon in den ersten Tagen vorprescht und alles besser weiß, steht mit seinem Ausbilder schnell auf Kriegsfuß. „Oft entstehen Probleme durch einfache Sachen, die die Kommunikation betreffen“, sagte Stephanie Ackermann, Ausbildungsberaterin bei der IHK Berlin.

Neben selbstverständlichen Regeln wie Pünktlichkeit, Pausen nicht überziehen oder keine Privatgespräche führen, spiele oft der Ton eine wichtige Rolle. „Viele Azubis sind es nicht gewohnt, Dinge erst einmal aufzunehmen und eigene Erfahrungen zu sammeln, bevor sie Gegenvorschläge machen“, erklärte Ackermann. Stattdessen halten sie bei Anweisungen schnell dagegen. „Das heißt natürlich nicht, dass man nicht nachfragen darf oder Ideen nicht einbringen kann.“ Geschickter ist es aber, sich damit in den ersten Wochen noch etwas zurückzuhalten.

Konflikte vermeiden lassen sich auch, wenn Jugendliche ihren Ausbilder auf dem Laufenden halten: „Er gibt ihnen eine Aufgabe, und diese geben sie wieder zurück“, sagte Ackermann. In der Zwischenzeit sei es wichtig, dass Auszubildende Rückmeldungen geben wie „Ich schaffe es nicht rechtzeitig“ oder „Ich bin damit fertig“.

Dieses Feedback dürfen Jugendliche auch von ihrem Ausbilder einfordern. Wer gerne wissen möchte, wo er mit seinen Leistungen steht, bittet am besten um ein Gespräch. Dies sei auch eine gute Gelegenheit anzusprechen, wenn etwas unklar ist oder man sich geärgert hat: „Lassen Sie die Sachen nicht hochkochen“, empfahl Ackermann. Haben Azubis das Gefühl, mit ihrem Ausbilder die Sache nicht klären zu können, sollten sie sich an eine andere Stelle wenden. In größeren Betrieben hilft der Betriebsrat weiter, in kleineren der nächsthöhere Vorgesetzte. „Zuerst sollte man aber den Kontakt zum Ausbilder suchen“, sagte Ackermann.