Teilzeitkräfte bekommen weniger Stundenlohn
Düsseldorf (dpa) - Teilzeitkräfte haben einer Studie zufolge einen deutlich niedrigeren Stundenlohn als Vollzeitbeschäftigte. Bis zu fünf Euro liegen demnach zwischen dem Stundenlohn eines männlichen Vollzeit- und dem eines Teilzeitbeschäftigten in Westdeutschland.
Frauen verdienen dort in Teilzeitjobs knapp 2,50 Euro pro Stunde weniger als ihre vollbeschäftigten Kolleginnen. Das teilte die gewerkschaftsnahe Hans Böckler Stiftung am Freitag (25.2.) in Düsseldorf mit. Die Untersuchung der Münchner Volkswirtschafts-Professorin Elke Wolf ergab, dass die Unterschiede in Ostdeutschland wesentlich geringer sind: 80 Cent die Stunde bei Frauen, 30 Cent bei Männern.
Insgesamt seien vor allem Frauen von den niedrigeren Stundenlöhnen betroffen: Etwa 70 Prozent aller Arbeitnehmerinnen arbeiteten weniger als 35 Stunden pro Woche, berichtet die Stiftung unter Berufung auf das Statistische Bundesamt. Bei Männern liege die Teilzeitquote aber nur bei 6 Prozent.
Wie kommen diese Differenzen zustande? Einen Ansatzpunkt liefert Wolf zufolge die Dauer der Betriebszugehörigkeit. Wer schon länger in ein und demselben Betrieb arbeitet, verdient demnach auch als Teilzeitkraft besser. Darüber hinaus wälzten Arbeitgeber auf ihre Angestellten häufig Fixkosten ab, die im Verhältnis zum Lohn bei Teilzeitkräften mehr ins Gewicht fallen.
Diese Entwicklung müsse nun Konsequenzen haben, forderten Wolf und die Hans Böckler Stiftung. Gerade bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie spiele die Attraktivität der Teilzeitbeschäftigung eine große Rolle. Daher solle „bei allen politischen Maßnahmen zur Förderung flexibler Arbeitszeiten auch auf die Qualität der Teilzeitbeschäftigung geachtet werden“, sagte Wolf laut Mitteilung.