Werksärzte warnen vor zu viel Stress am Arbeitsplatz
Berlin/Weimar (dpa) - Stress und andere psychische Belastungen wirken sich nach Angaben von Betriebsärzten bei immer mehr Arbeitnehmern auf den Berufsalltag aus. Umgekehrt führt Stress im Job oft zu Problemen im Privatleben.
In einer nicht-repräsentativen Online-Umfrage im Auftrag des Verbands Deutscher Betriebs- und Werksärzte gaben etwa 30 Prozent der 240 Befragten an, ihre Arbeit wegen seelischer Probleme zu vernachlässigen. 40 Prozent führten zudem an, dass ihre Arbeit Stress erzeuge, der es für sie schwierig mache, privaten oder familiären Verpflichtungen nachzukommen.
Umgekehrt belasten die psychischen Leiden auch die Betriebe. „Die Zunahme an psychischen Erkrankungen und die damit verbundenen Fehlzeiten der Beschäftigten fordern Unternehmen und Betriebsärzte heraus“, sagte Verbandspräsident Wolfgang Panter am Dienstag (23. Oktober) in Berlin. Hier müsse es nachhaltige betriebliche Lösungen geben, die die gesamte Kette von Prävention, Früherkennung und Therapie bis zur Wiedereingliederung umfassten, betonten die Werksärzte.
In Deutschland schieden 2010 den Angaben zufolge rund 70 000 Beschäftigte wegen psychischer oder psychosomatischer Erkrankungen vorzeitig aus dem Beruf.