Der feste Arbeitsplatz, an dem Mitarbeiter ihren 9-to-5-Job erledigen, hat häufig ausgedient. Unternehmen, die Angestellte von sich überzeugen und halten wollen, zeigen sich heute viel flexibler und kommen den Angestellten entgegen.

Besonders wichtig ist dabei für viele Mitarbeiter die Möglichkeit, ihre Aufgaben auch vom Home-Office aus zu erledigen. Das Arbeiten von zu Hause hat in der Corona-Krise einen enormen Schub erhalten. Deshalb werden es selbst Arbeitgeber, die vorher nichts von Heimarbeit hielten, inzwischen schwer haben, auf einer dauerhaften Präsenz im Büro zu bestehen. Besonders in Branchen, wo Mitarbeiter stark umkämpft sind.

Auch starre Arbeitszeiten gehören vielerorts der Vergangenheit an. Jeder Angestellte ist ein bisschen anders, und deshalb wissen die meisten es zu schätzen, wenn sie ihre Arbeitszeit auf ihr Leben anpassen können und nicht umgekehrt. Arbeitgeber, die sich hier flexibel zeigen (können), sind daher oft im Vorteil und sorgen für zufriedenere Mitarbeiter.

Ein Großteil der Firmen hat das bereits verstanden, wie eine Umfrage von Bitkom Research unter 856 Personalverantwortlichen und Geschäftsführern von Unternehmen aller Branchen zeigt. Demnach ermöglichen 71 Prozent der Firmen ihren Mitarbeitern in Gleitzeit zu arbeiten, also die Uhrzeit von Arbeitsbeginn bzw. -ende selbst zu wählen. Auf Vertrauensarbeitszeit setzen immerhin 46 Prozent. Die Vorgesetzten prüfen hierbei nur noch, ob die jeweiligen Aufgaben erledigt werden, aber nicht mehr, wie viel Zeit dafür gebraucht wurde.

Einige Unternehmen stellen einen Feelgood-Manager ein, wie etwa die Post, Facebook oder auch das Fraunhofer-Institut UMSICHT. Andere lockern den Arbeitsalltag mit regelmäßigen Events wie dem Feierabendbier auf der Terrasse, dem regelmäßigen Spieleabend und der wöchentlichen Joggingrunde auf. Und manche Unternehmen engagieren sich sogar besonders vielfältig, wenn es um die Mitarbeiterbindung geht, wie beispielsweise Swiss Life Select. Der Finanzdienstleister bietet neben diversen anderen weichen Faktoren unter anderem ein Restaurant für seine Mitarbeiter, Kinderbetreuung und ein Gesundheitsprogramm an.

Die Möglichkeiten Mitarbeiter auf persönlicher Ebene abzuholen, sind so vielfältig wie die Unternehmen selbst. Nur ihr Ziel verbindet sie miteinander: Die Maßnahmen sollen dafür sorgen, dass Angestellte sich wohlfühlen. Zum Beispiel weil sie das Büro und die Kollegen nicht nur mit Arbeit verbinden, sondern zudem mit Freizeitspaß. Oder auch, weil die Angebote ihnen den Alltag erleichtern, wie die Kinderbetreuung oder die Kantine direkt im Haus.

Während früher der Dienstwagen der Klassiker unter den Vergünstigungen war, setzen Unternehmen heute eher auf andere Sachbezüge, um Mitarbeiter von sich zu überzeugen. Lediglich noch 12 Prozent versuchen mit ihrer Autoflotte zu punkten, wie die oben genannte Bitkom-Studie zeigt. Mehr als die Hälfte der Befragten gab dagegen an, den Angestellten Tickets für Bus und Bahn anzubieten.

Auch die neueste Technik steht bei Personalverantwortlichen inzwischen hoch im Kurs, wenn es darum geht, sich im Kampf um Talente bestmöglich zu positionieren. 55 Prozent von ihnen stellen ihren Angestellten aktuelle Smartphones, Tablets oder Notebooks zur Verfügung. Und immerhin 60 Prozent davon gestatten es den Mitarbeitern, die Geräte auch privat zu verwenden.

Darüber hinaus gibt es in vielen Unternehmen inzwischen kostenlose Getränke. Und auch der Obstkorb oder das kostenfreie Mittagessen sind beliebte Mittel, um die Attraktivität von Arbeitgebern zu steigern.