Wie werde ich...? Medizinisch-technischer Assistent
Oldenburg/Hamburg (dpa/tmn) - Wer diese Ausbildung erfolgreich beendet, hat gute Jobaussichten: Denn Medizinisch-technische Assistenten sind gesucht. Bewerber für eine Lehrstelle sollten zwei Dinge mitbringen: technisches Verständnis und offenen Umgang mit Menschen.
Eine Berufsbezeichnung, vier Fachrichtungen - Medizinisch-technische Assistenten (MTA) arbeiten in vielen Bereichen. Sie kommen zum Einsatz, wenn Patienten geröntgt werden. Oder sie helfen, wenn gemessen werden soll, ob Herz und Lungen einwandfrei funktionieren. Auch in Laboratorien werden sie gebraucht. Und nicht zuletzt sind sie in der Veterinärmedizin tätig. Gemeinsam ist allen Berufsfeldern die Verbindung von Technik und Medizin. MTA müssen komplizierte Geräte bedienen können. Gleichzeitig brauchen sie Kenntnisse über die Anatomie von Mensch und Tier.
Melanie Kropp macht an der MTA-Schule am Klinikum Oldenburg eine Ausbildung zur Medizinisch-technischen Radiologie-Assistentin. Die 17-Jährige ist im ersten Lehrjahr. Während eines Schulpraktikums in einem Krankenhaus lernte sie die Radiologie kennen. „Die Kombination von Medizin und Technik fand ich super“, sagt sie. Als MTA habe man mit Menschen zu tun, „aber auch nicht zu viel“. Die Mischung stimme.
Egal in welchem Bereich: Die Ausbildung dauert drei Jahre, gelernt wird an Berufsfachschulen. Einen Einblick in den Berufsalltag erhalten die Azubis während drei bis sechs Wochen langen Praktika. Mindestvoraussetzung für einen Ausbildungsplatz ist ein Realschulabschluss. Außerdem sollten Bewerber gute naturwissenschaftliche Kenntnisse mitbringen, sagt Anke Ohmstede, die Leiterin der MTA-Schule am Klinikum Oldenburg.
„Man darf nicht zu schüchtern sein“, sagt MTA-Auszubildende Kropp. Als Dank erhalte man viel zurück: „In der Strahlentherapie merkt man, dass man den Menschen hilft.“ Die 17-Jährige weiß schon, dass sie nach der Ausbildung in der Strahlentherapie arbeiten wird. Denn sie hat von einem Zentrum für Strahlentherapie in Bremen ein Stipendium erhalten - unter der Bedingung, nach der Ausbildung dort zu arbeiten. Der Besuch der staatlichen Schulen ist oft kostenlos. Bei den Privatschulen müssen Azubis mit 300 bis 500 Euro im Monat rechnen.
Sorgen um einen Job müssen sich die wenigsten MTA nach ihrer Ausbildung machen. Wie in den meisten Gesundheitsbereichen werden Fachkräfte gesucht. „Wer räumlich flexibel ist, bekommt morgen einen Job“, sagt Andreas Pfeiffer, der Sprecher des Deutschen Verbands technischer Assistenten in der Medizin. Insbesondere Medizinisch-technische Radiologieassistenten würden gebraucht. „Es wird einen zunehmenden Bedarf an MTA in der Strahlentherapie und Röntgenmedizin geben“, sagt Pfeiffer. Denn der Bereich entwickle sich schnell fort.
Im Laborbereich werde der Bedarf in den nächsten Jahren dagegen etwa stagnieren, schätzt Pfeiffer. Denn dort werden immer mehr Maschinen eingesetzt. In der Veterinärmedizin dürfte sich der Bedarf an MTA wenig verändern. Bessere Aussichten haben fertige Azubis in der Funktionsdiagnostik: Wegen der demografischen Entwicklung würden Untersuchungen wie Hörtests zunehmen.