Ältere Menschen auf Selbstmordgedanken ansprechen
Bozen (dpa/tmn) - Angehörige sollten ältere Menschen auf mögliche Selbstmordgedanken offen ansprechen - denn Senioren sind eine Risikogruppe für Depressionen. Bei Problemen kann ein Gespräch für die Betroffenen oft befreiend wirken.
Senioren sollten von Familienmitgliedern auf mögliche Suizidgedanken direkt angesprochen werden. Darauf weist die italienische Gesellschaft für Psychiatrie in Bozen hin. Auch das Reden über Probleme werde häufig als krisenentschärfend empfunden. Oft scheuen sich die Betroffenen aber davor, von selbst über solche Gedanken und Probleme zu sprechen.
Ältere Menschen sind eine Risikogruppe für Depressionen: Etwa 35 Prozent der Bewohner von Alters- und Pflegeheimen sind betroffen. Selbstmordgedanken sind Anzeichen einer schweren Depression und sollten von den Angehörigen sehr ernst genommen werden. Fast 40 Prozent aller Suizide werde von Menschen über 60 begangen. Auslöser für die Depression können zum Beispiel die nachlassenden körperlichen und geistigen Fähigkeiten sein, der Tod nahestehender Personen und Einsamkeit.
Beobachten Angehörige depressives Verhalten, zum Beispiel Verwirrtheit, Abgeschlagenheit oder Schlafstörungen, sollten sie den Betroffenen ermutigen, sich fachlichen Rat zu holen. Sie können auch selbst einen Termin vereinbaren und gemeinsam mit dem Betroffenen zum Arzt gehen.