Tobsuchtsanfälle sind bei Kleinkindern ganz normal
Fürth (dpa/tmn) - Sie heulen, schreien und trommeln mit den Fäusten auf den Boden: Eltern ist es meist furchtbar unangenehm, wenn ihr Kind in der Öffentlichkeit eine Szene macht. Da hilft nur eines: ganz ruhig bleiben.
Was können Eltern tun, wenn ihr Kind in aller Öffentlichkeit eine Szene macht? „Auch wenn es schwer ist - Eltern sollten versuchen, die schrägen Blicke der anderen zu ignorieren“, rät Ulrich Gerth von der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung. Tobsuchtsanfälle, zum Beispiel im Supermarkt, seien bei Kleinkindern im Alter von zwei bis sechs Jahren ganz normal. „Kinder haben in diesem Alter die innere Haltung: "Ich bin der Mittelpunkt der Welt".“ Sie testeten aus, wie weit sie gehen können. Das Wichtigste sei in so einer Situation, die Ruhe zu bewahren.
„Das Schlimmste, was man machen kann, ist unruhig und hektisch zu reagieren, weil man sich für sein ungezogenes Kind schämt“, sagt Gerth. Das übertrage sich auf den Nachwuchs - und der drehe immer mehr auf. Auch für Argumente nach dem Motto: „Du hast mir versprochen, dich im Supermarkt zu benehmen“ seien die Kleinen nicht mehr zugänglich, wenn sie sich schon richtig aufregen. Das einzig Richtige sei, der Situation ruhig, aber bestimmt ein Ende zu setzen und mit dem Kind das Geschäft zu verlassen. Wer starke Nerven hat, könne auch versuchen, den Tobsuchtsanfall zu ignorieren.
Zu Hause sollten sich Eltern nicht scheuen, dem Kind zu sagen, dass es wegen seines Verhaltens beim nächsten Mal nicht mit in den Supermarkt darf, wenn es das gerne macht. Das sorge meist schnell für Besserung.