Chinin in geringen Maßen für Schwangere unbedenklich
Berlin (dpa/tmn) - Für schwangere Frauen ist Chinin nicht tabu. Das bittere Extrakt aus der Rinde des Chinabaums, das zum Beispiel Tonic Water seinen Geschmack gibt, ist in normalen Mengen ungefährlich.
Das gilt auch für chininhaltige Medikamente.
Chinin ist für Schwangere in geringen Maßen unbedenklich. Das bitter schmeckende Extrakt aus der Rinde des Chinabaums kommt als Zutat zum Beispiel in Getränken wie Tonic Water oder Bitterlimonaden vor. „Wenn eine Schwangere gelegentlich ein oder zwei Gläser Tonic oder Bitterlimonade trinkt, dann gefährdet sie damit weder ihr Kind noch die Schwangerschaft“, sagt Christian Albring, Präsident des Berufsverbands der Frauenärzte (BVF). Es ist nur ein Fall bekannt, in dem der Verzehr von Chinin zu Fehlbildungen beim Embryo geführt hat - allerdings handelte es sich dabei um eine absichtlich herbeigeführte Chinin-Vergiftung mit extrem hohen Chininmengen.
Chinin wird auch in einigen Schmerzmitteln und Mitteln gegen Wadenkrämpfe verwendet. Außerdem kommt es bei Malaria-Erkrankungen zum Einsatz, wenn der Betroffene auf andere Mittel zum Beispiel nicht reagiert. Ist die betroffene Person schwanger, muss sie keine Angst haben, dass die Behandlung negative Auswirkungen auf das Kind hat - das sei noch nie beobachtet worden, so der BVF.
Bemerkt worden ist hingegen ein anderer Fall: „Bei einer Frau, die über den gesamten Verlauf der Schwangerschaft täglich einen Liter Bitterlimonade getrunken hatte, zeigte das neugeborene Baby über kurze Zeit Entzugserscheinungen, die aber schnell und folgenlos abklangen.“ Außerdem scheint Chinin in niedrigen Dosierungen in den letzten Monaten der Schwangerschaft womöglich wehenfördernd zu wirken.