Ambulante Pflegedienste - Nicht nur auf Gütesiegel schauen
Berlin (dpa/tmn) - Wer einen pflegebedürftigen Angehörigen hat, macht sich um die Wahl des Pflegedienstes oft einen Kopf. Diverse Gütesiegel sollen Orientierung bieten - doch allein darauf verlassen sollte man sich nicht.
Einige ambulante Pflegedienste werben mit Gütesiegeln oder Zertifikaten. Sie werden beispielsweise von Berufs- und Krankenkassenverbänden vergeben. Welche Qualitätskriterien diesen Auszeichnungen zugrunde liegen, ist aber oft nur schwer zu erkennen. Einzelne Leistungen werden mit Noten bewertet, ohne dass der Laie von außen erkennen kann, was das genau bedeutet.
Pflegebedürftige sollten Siegel bei der Auswahl eines geeigneten Dienstes deshalb nur am Rande berücksichtigen, rät der Verbraucherzentrale Bundesverband. Außerdem haben die Siegel keinen Bestand: Ein ambulanter Dienst, der vor zwei Jahren getestet wurde, bietet heute vielleicht nicht mehr dieselbe Pflegequalität.
Bei der Auswahl sollten Betroffene sich eher an Fragen orientieren wie: Gibt es einen Kostenplan, aus dem ersichtlich wird, welchen Anteil die Kranken- und Pflegekasse übernimmt und welchen Anteil der Patient selbst zahlen muss? Kann der Pflegedienst auch im Bedarfsfall schnell kommen? Erhalten die Angehörigen Tipps zur Pflege? Um Kosten geltend zu machen, muss der Pflegedienst bei der Pflegekasse zugelassen sein. Auch danach erkundigen sich Hilfesuchende besser.