Auch bei Streit körperliche Nähe zulassen
Herxheim (dpa/tmn) - Ein Kuss, obwohl man den anderen gerade auf den Mond schießen könnte? Ausgeschlossen! Doch solch eine Denkweise kann bei Paaren schnell in eine Negativspirale führen.
„Mit Zärtlichkeiten zu geizen ist ein No-Go“, sagt die Psychologin Felicitas Heyne. Denn so verlieren eine Umarmung oder andere Gesten ihren positiven Charakter. Der Partner bekomme den Eindruck, er müsse erst etwas abliefern, bevor er dafür mit einer Nettigkeit belohnt wird. Meist führe das aber zum Gegenteil: Der andere wird trotzig. „Der denkt sich: "Wenn du von mir erwartest, dass ich das und das mache, dann mache ich es erst recht nicht".“
Studien hätten gezeigt, dass Paare sich seltener trennen, wenn sie es auch bei Streit schaffen, einander in den Arm zu nehmen. „Es ist klar, dass das nicht immer klappt“, sagt Heyne. Aber physische Distanz sollte nicht zu einem dauerhaften Muster werden. Vor allem Frauen hätten oft Schwierigkeiten damit, in einem Konflikt körperliche Nähe zuzulassen. Manchmal könne aber gerade das Partnern helfen, eine eingefahrene Situation aufzulösen. „Es ist wichtig, seinen gekränkten Stolz zu überwinden.“