Depression im Alter: Wie Angehörige helfen können

Köln (dpa/tmn) - Sind Ältere depressiv, benötigen sie oft doppelt Hilfe. Die Familie sollte sie dabei unterstützen, aus ihrer Starre herauszukommen. Darauf weist die Fachzeitschrift „Pro Alter“ (Ausgabe Mai/Juni 2015) des Kuratoriums Deutsche Altershilfe (KDA) hin.

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Angehörige können etwa gemeinsame Spaziergänge mit dem Betroffenen unternehmen und darauf achten, dass dieser seine Körperpflege nicht vernachlässigt. Außerdem sollten sie ihre Hilfe bei der Suche nach einem Therapeuten anbieten.

Depressionen sind bei Senioren besonders gefährlich: Betroffene ziehen sich oft ins Bett zurück und verlieren dadurch schnell an Kraft oder essen und trinken zu wenig, erklärt Prof. Ulrich Hegerl vom Bündnis gegen Depression in der Zeitschrift des KDA. Oft ist es schwierig, eine Depression bei Älteren als solche zu erkennen: Denn die Symptome können leicht mit denen einer Demenz verwechselt werden. Das gilt etwa für Sprechhemmungen, Konzentrations- oder Gedächtnisstörungen. Eine Depression ist auch bei Senioren gut behandelbar - etwa mit Medikamenten oder einer Psychotherapie.

Wichtig ist, dass Angehörige sich gut über das Thema informieren. Denn dieser Zustand ist sowohl für den Erkrankten, aber auch für Außenstehende schwer nachvollziehbar. Je mehr man darüber weiß, desto mehr Verständnis kann man für Betroffene aufbringen. Auch der Austausch mit anderen Menschen, die ebenfalls ein depressives Familienmitglied haben, kann helfen. Denn depressive Phasen können nach weinigen Tagen vorbei sein, aber auch wochenlang anhalten.

Haben Ältere Depressionen, ist es wichtig, sie zu bestärken. Etwa, indem man sagt: „Ich weiß, dass du das kannst! Auch wenn du das jetzt nicht glauben oder selbst spüren kannst.“ Und gerade im Alltag brauchen Betroffene Hilfe: Je nachdem, wie schwer die Depression ist, können ihnen selbst kleine alltägliche Aufgaben schwerfallen. Wenn der Betroffene etwa im Haushalt nichts macht, sollte man das nicht als Zeichen dafür werten, dass er nicht will. Es zeigt vielmehr, dass der Betroffene aktuell nicht in der Lage dazu ist. Komplexe Dinge unterteilt man am besten in kleinere und somit überschaubarere Aufgaben.