Suizid, Ritzen, Hungern: Mit heiklen Themen im Netz umgehen
Wuppertal (dpa/tmn) - Im Internet können Jugendliche sich einfach und schnell austauschen. Manchmal ist das toll - zum Beispiel, wenn man mit Gleichgesinnten über Probleme sprechen kann. Manchmal nimmt der Austausch aber auch gefährliche Formen an.
Das gilt zum Beispiel, wenn sich Freunde gegenseitig mit Fotos etwa zum starken Abnehmen oder Ritzen animieren. Damit man sich davon nicht unter Druck setzen lässt, mitmachen zu müssen, sollte man sich im ersten Schritt klarmachen: „Man schadet damit sich selbst“, erklärt Nina Pirk vom Kinder- und Jugendtelefon „Nummer gegen Kummer“.
Dann besteht eine Strategie darin, sich in sozialen Netzwerken einfach gar nicht an solchen Themen zu beteiligen, also still zu sein und nicht zu kommentieren, erläutert Pirk. Wer dann etwa auch im realen Leben auf dem Schulhof gefragt wird, warum er nicht mitmacht, sollte sich nicht auf eine Diskussion einlassen. Mit Antworten wie „Ich finde, das ist ein ernstes Thema“, „Ich habe das Problem nicht“, „Es ist mir egal“ oder „Ich finde das einfach blöd“ kann man das Gespräch schnell beenden. „Deshalb wird man jetzt nicht seine Freunde verlieren“, sagt Pirk.
Wer sich über einen Freund Sorgen macht, weil er zum Beispiel Selbstmordgedanken äußert, hat mehrere Möglichkeiten: Er kann sich zunächst mit anderen Freunden oder mit den Eltern besprechen. Anonyme Hilfe gibt es etwa beim Jugendtelefon, Informationen im Internet bietet zum Beispiel der Verein Freunde fürs Leben.