Eltern können Karies auf ihr Kind übertragen
Weimar (dpa/tmn) - Kleinkinder haben keine Karieserreger im Mund. Sie gelangen erst mit dem Speichel von Erwachsenen dorthin. Deshalb sollten sie wichtige Punkte im Umgang mit den Kleinen berücksichtigen.
Eltern können ihr Kleinkind mit Karies anstecken. Die Karieserreger kommen im Mund des Nachwuchses natürlicherweise nicht vor, sie gelangen erst durch den Speichel der Eltern dorthin. Daher sollten diese den Schnuller ihres Kindes nicht ablecken, nicht von seinem Löffel essen und auch seine Finger nicht in den Mund nehmen. Das rät Monika Niehaus, Kinder- und Jugendärztin vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Thüringen.
Um Karies vorzubeugen, geben Eltern ihren Kindern am besten möglichst ungesüßte Getränke und nur selten süße Speisen wie Rosinen, Bonbons oder Kekse. Denn die Erreger vermehren sich besonders gut und zerstören die Zahnsubstanz, wenn im Mund dauerhaft Zucker vorhanden ist, warnt Niehaus. Besonders in Gefahr sind die Zähne von Kindern, die ununterbrochen an einer Flasche mit gesüßtem Tee oder ähnlichem nuckeln. Dadurch werden die Zähne ständig von Zucker umspült.
Nachts haben es die Karieserreger noch leichter, weil dann der Speichel, der eine reinigende Funktion hat, weniger stark fließt, erläutert Niehaus. Am besten gewöhnen Eltern ihr Kleinkind ab dem zweiten Lebensjahr an das Trinken aus dem Becher.
Die Kinderärzte raten, schon die ersten Zähnchen, sobald sie sich zeigen, vorsichtig mit einem Wattestäbchen oder einer Kinderzahnbürste zu reinigen. Erst ab etwa dem dritten Lebensjahr sollte Zahnpasta zum Einsatz kommen, wenn das Kind die Masse ausspucken kann. Ab diesem Alter können Kinder sich meist schon selbst die Zähne putzen, Eltern sollten aber bis zum Schulbeginn noch einmal nachputzen. Milchzähne sind besonders kariesanfällig, weil ihr Zahnschmelz weniger robust ist als der von den bleibenden Zähnen, erläutert die Kinderärztin.