Eltern sollten für Jugendliche nicht die Anziehsachen kaufen
Fürth (dpa/tmn) - Spätestens mit etwa elf oder zwölf Jahren entwickeln viele Kinder einen eigenen Modegeschmack. Eltern sollten dann nicht einfach Kleidung kaufen und mitbringen, rät Ulric Ritzer-Sachs von der Onlineberatung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung.
Das gilt vor allem für größere Anschaffungen wie Jacken, Hosen, Schuhe und Pullover. „Wenn Mütter oder Väter irgendwo ein schlichtes T-Shirt sehen und gerade Bedarf besteht, können sie es schon mitnehmen.“ Andere Kleidungseinkäufe sollten die Eltern aber nicht einfach übernehmen. Zum einen weil der Nachwuchs ein Gespür für die Kosten bekommen sollte. Und weil die Jungen und Mädchen mit zunehmendem Alter selbst dafür verantwortlich sind.
Bei der Auswahl gehen die Meinungen von Erwachsenen und Jugendlichen aber oft auseinander. „Eltern sollten sich nicht über jeden modischen Schnickschnack ärgern“, sagt Ritzer-Sachs. „In Sachen Markenklamotten entscheidet dagegen meistens der Geldbeutel.“ Eltern verbieten das am besten nicht strikt. Ein Kompromiss kann sein, dass die Eltern das Geld dazugeben, das sie für ein normales Stück eingeplant hatten - und der Nachwuchs die Differenz selbst bezahlen muss.
„Hilfreich ist immer, schon vor dem Einkauf ein Budget festzulegen“, sagt der Experte. Das gilt auch, wenn der oder die Jugendliche zum ersten Mal alleine zum Einkaufen loszieht. „Das kann man ausprobieren, indem man zum Beispiel für eine Hose eine bestimmte Summe mitgibt.“